Die frühesten handschriftlichen Zeugnisse des deutschen Minnesangs stammen vom Ende des 12. Jahrhunderts. Ausgangs des 13. Jahrhunderts wird der Versuch zu großen "musealen" Lyriksammlungen in Liederhandschriften erkennbar, die sich auf nicht erhaltene Handschriften stützten. Sammler waren in der Regel Privatleute mit literarischen Interessen. Gipfelpunkt der Aufzeichnungen ist die reine Textsammlung des sogenannten Codex Manesse. Aus diesem Grund haben nicht alle uns erhaltenen Quellen auch die Melodie aufgezeichnet. Die vorliegende Anthologie bietet einen repräsentativen und darüber hinaus preiswerten Überblick des deutschen Minnesangs vom 12. bis zum frühen 15. Jahrhundert, der durch eine informative Einführung des Mittelalter-Experten Volker Mertens ergänzt wird.