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NS-Verbrecher und Staatssicherheit
Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR
Leide, Henry

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Produktbeschreibung

IM-Anwerbungen von NS-Verbrechern, verweigerte Rechtshilfe, Strafvereitelung, verschleppte Ermittlungen - Henry Leides Studie analysiert die dunkle Kehrseite des DDR-Antifaschismus. NS-Täter und Stasi - die dunkle Kehrseite des DDR-Antifaschismus.
Bis heute gilt die konsequente Verfolgung von NS-Tätern als »gute Seite« des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Doch hinter der Fassade des antifaschistischen Musterstaats wurde ein sorgsam verhülltes, doppeltes Spiel gespielt: SED und Staatssicherheit prangerten die Bundesrepublik an und lieferten Fälle für Vorzeigeprozesse, aber zugleich stellten sie Ermittlungen gegen NS-Täter hintan, wenn sie dem Image der DDR zuwiderliefen. Henry Leide analysiert systematisch die Formen dieser Politik: Anwerbungen von früh amnestierten oder nie verurteilten NS-Verbrechern als Informanten und Agenten in Ost und West, mangelhafte Ermittlungen gegen Hunderte belastete DDR-Bürger, vereitelte Strafverfahren gegen angesehene DDR-Ärzte und verweigerte Rechtshilfe für die ausländische Justiz bei gleichzeitiger Monopolisierung vieler Akten durch die Geheimpolizei. In dieser Praxis entpuppt sich der DDR-Antifaschismus als instrumentelles Kampfprogramm in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz.
Aus dem Inhalt:
Einleitung
Zeitrahmen und Aufbau
Literatur und Quellen
I. Die Rolle der Staatssicherheit im deutsch-deutschen und internationalen Kontext
1 Vom Kriegsende bis zu den Waldheimer Prozessen - die Vorgeschichte bis 1950
- Alliierte Strafverfolgung
- Alliierte Rekrutierungen
- Internierung und Entnazifizierung
- Dezernate K5 und der Befehl 201
- Die Waldheimer Prozesse
2 Stille Integration und die Aktivitäten des MfS 1950 bis 1958
- NSDAP-Mitglieder in der frühen DDR
- Die Beteiligung des MfS an der Strafverfolgung 1950 bis 1956
- Anfänge der IM-Werbung
- Die Anwerbung von Amnestierten und Haftentlassenen
- Die Perspektive der Opfer
3 Kampagnen und Prozesse 1958 bis 1968
-"Was Bonn verdeckte - die DDR deckte es auf"- Die Propaganda-Kampagnen
- Wechselwirkungen: Westliche Rechtshilfeersuchen, das RSHA-Verfahren und die Verjährungsdebatte 1963 bis 1965
- Aktion Konzentration 1965
- Ausbau der MfS-Diensteinheiten
- Absicherung des Rechtshilfeverkehrs
4 Ermittlungen und Strafverfolgungspolitik der siebziger und achtziger Jahre
-"Strukturverfahren"der HA XX/2/III
- Behandlung von in Frankreich verurteilten Kriegsverbrechern
- Der Fall Heinz Barth
II. Das MfS als Aktensammler
1 Anfänge ab 1945
- Die Pressestelle II im Polizeipräsidium Berlin
- Die Personalpolitische Abteilung beim SED-Parteivorstand
- Die Aktensammlung der K 5
2 Die Rolle der Sowjetunion
- Die Beschlagnahme deutschen Archivguts durch die Rote Armee
- Rückgabe der Archivalien durch die UdSSR an die DDR
3 Systematischer Ausbau der Bestände seit den sechziger Jahren
- Aufbau des Sonderspeichers der HA IX/11
- Munitionslieferant für die geheime SED-Kirchenpolitik: Das Referat Familienforschung im Deutschen Zentralarchiv Potsdam
- Erste Auswertungen und Übernahmen aus anderen Archiven
Henry Leide ist Mitarbeiter in der Außenstelle Rostock der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.
This book reveals the hidden part of the Communist secret police Stasi in East Germany's dealing with the Nazi past: recruitment of Nazi perpetrators as Stasi informers, denial of legal assistance to foreign countries, obstruction of punishment against suspect East German citizens.

Über den Autor

Henry Leide ist Mitarbeiter in der Außenstelle Rostock der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.


Inhaltsverzeichnis



Einleitung
Zeitrahmen und Aufbau
Literatur und Quellen
I. Die Rolle der Staatssicherheit im deutsch-deutschen und internationalen Kontext
1 Vom Kriegsende bis zu den Waldheimer Prozessen - die Vorgeschichte bis 1950
- Alliierte Strafverfolgung
- Alliierte Rekrutierungen
- Internierung und Entnazifizierung
- Dezernate K5 und der Befehl 201
- Die Waldheimer Prozesse
2 Stille Integration und die Aktivitäten des MfS 1950 bis 1958
- NSDAP-Mitglieder in der frühen DDR
- Die Beteiligung des MfS an der Strafverfolgung 1950 bis 1956
- Anfänge der IM-Werbung
- Die Anwerbung von Amnestierten und Haftentlassenen
- Die Perspektive der Opfer
3 Kampagnen und Prozesse 1958 bis 1968
- "Was Bonn verdeckte - die DDR deckte es auf" - Die Propaganda-Kampagnen
- Wechselwirkungen: Westliche Rechtshilfeersuchen, das RSHA-Verfahren und die Verjährungsdebatte 1963 bis 1965
- Aktion Konzentration 1965
- Ausbau der MfS-Diensteinheiten
- Absicherung des Rechtshilfeverkehrs
4 Ermittlungen und Strafverfolgungspolitik der siebziger und achtziger Jahre
- "Strukturverfahren" der HA XX/2/III
- Behandlung von in Frankreich verurteilten Kriegsverbrechern
- Der Fall Heinz Barth
II. Das MfS als Aktensammler
1 Anfänge ab 1945
- Die Pressestelle II im Polizeipräsidium Berlin
- Die Personalpolitische Abteilung beim SED-Parteivorstand
- Die Aktensammlung der K 5
2 Die Rolle der Sowjetunion
- Die Beschlagnahme deutschen Archivguts durch die Rote Armee
- Rückgabe der Archivalien durch die UdSSR an die DDR
3 Systematischer Ausbau der Bestände seit den sechziger Jahren
- Aufbau des Sonderspeichers der HA IX/11
- Munitionslieferant für die geheime SED-Kirchenpolitik: Das Referat Familienforschung im Deutschen Zentralarchiv Potsdam
- Erste Auswertungen und Übernahmen aus anderen Archiven
- Die Aktion "Licht"
- Die Bildung der Dokumentationsstelle des Ministeriums des Innern 1964
- Fortgesetzte Bestandsergänzungen
4 Aktenbeschaffung und Verfilmungsaktionen in sozialistischen Bruderländern
- Polen
- UdSSR
III. Fallstudien
1 Zum Umgang mit NS-Belastungen im hauptamtlichen Personal des MfS
2 Anwerbungen und Anwerbungsversuche als inoffizielle Mitarbeiter
- V-Mann in neuen Diensten - Paul Reckzeh
- Sächsische Gestapobeamte als "Kundschafter für den Frieden"? Anwerbungsversuche bei Otto Boden, Hellmut Grafe und Franz Bienert
- Ein SD-Außenstellenleiter im Dienst des MfS -
Erwin Rogalsky-Wedekind
- Eine Polizeikarriere in zwei Diktaturen - Heinrich Groth
- SS-Bürokrat aus dem Reichssicherheitshauptamt - Kurt Harder
- Gestapo- und SD-Leute im Bezirk Leipzig - der Vorgang "Geheimnis"
- Der Kommunistenjäger - Willy Läritz
- Der "volksdeutsche" Dolmetscher Franz Schilling
- SS-Einsatzgruppe D - MfS-Informant - Todesurteil: Johannes Kinder
- Politische Abteilung des Konzentrationslagers Auschwitz - Josef Settnik
- Der Wachposten - August Bielesch
- Hauptscharführer im SS-Sonderkommando - Erich Mauthe
- Der Arisierer - Helmut Wagner
- "Nicht an größeren verbrecherischen Handlungen beteiligt" - der Gestapobeamte Wilhelm Stahl
- Späte Anwerbung unter "Druck" - Johannes T.
3 NS-Belastete im Westeinsatz
- Vom Judenjäger in Frankreich zur Parteiaufklärung der SED - August Moritz
- Der Schreibtischtäter - Lothar Weirauch
- SD-Außenstellenleiter und West-Ost-Überläufer - Ernst Schwarzwäller
- Der Brandstifter - Hans Sommer
- Eine Verwechslung - ein Westberliner Rechtsanwalt wird verdächtigt, hoher Gestapo-Führer gewesen zu sein
- Gefängnisverwalter im SS-Sonderkommando: Paul Walter
4 Mangelnder Verfolgungswillen bei "Euthanasie"-Tätern
- Ein westdeutscher Professor und sein ostdeutscher Oberarzt: Werner Catel und Hans-Christoph Hempel
- Rückwirkungen des westdeutschen Heyde-Sawade-Prozesses: Die Ärzte Otto Hebold, Herbert Becker, Gerhard Wischer und Günther Munkwitz
- "Ein unseren gesellschaftlichen Verhältnissen widersprechendes Ergebnis" - Ärzte der Landesheilanstalten Stadtroda: Johannes Schenk, Margarete Hielscher, Rosemarie Albrecht
- Die MfS-Prozesspolitik im westdeutschen Euthanasieverfahren 1967
5 Verweigerte Rechtshilfe und Vertuschungen
- Rückwirkungen der Kampagnenpolitik - Auschwitz-Belastete in der DDR
- Stillhalten nach SS-Einsatz - Variante West: Georg Heuchert
- Stillhalten nach SS-Einsatz - Variante Ost: Karl Mally
- In Frankreich in Abwesenheit verurteilt, in der DDR vor Verfolgung geschützt: Heinz Helemann
- "Die wenigen Überlebenden sind der einstimmigen Auffassung, dass :Bernhard9 eine schreckliche Bestie ist" - Dr. Harald Heyns alias Dr. Herbert Monath-Artz
6 Die Kehrseite der Kehrseite - NS-Opfer und die verdeckte Integrationspolitik
- Opfertraumatisierung und Täterintegration:
- Die Einsamkeit eines ehemaligen Auschwitzhäftlings
- Ein Auschwitz-Häftling im Visier des MfS
- Gerhard Löwenthal, sein Überleben im Dritten Reich und das Ministerium für Staatssicherheit
- Weitere Widersacher - Simon Wiesenthal, Robert Havemann
- Instrumentalisierung der Vergangenheit im Kampf gegen die westdeutsche Sozialdemokratie
Resümee: Die geheime Vergangenheitspolitik von SED und MfS zwischen Systemkonflikt und Antifaschismus
Danksagung
Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Personenregister


Klappentext

Bis heute gilt die konsequente Verfolgung von NS-Tätern als 'gute Seite' des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Doch hinter der Fassade des antifaschistischen Musterstaats wurde ein sorgsam verhülltes, doppeltes Spiel gespielt: SED und Staatssicherheit prangerten die Bundesrepublik an und lieferten Fälle für Vorzeigeprozesse, aber zugleich stellten sie Ermittlungen gegen NS-Täter hintan, wenn sie dem Image der DDR zuwiderliefen. Henry Leide analysiert systematisch die Formen dieser Politik: Anwerbungen von früh amnestierten oder nie verurteilten NS-Verbrechern als Informanten und Agenten in Ost und West, mangelhafte Ermittlungen gegen Hunderte belastete DDR-Bürger, vereitelte Strafverfahren gegen angesehene DDR-Ärzte und verweigerte Rechtshilfe für die ausländische Justiz bei gleichzeitiger Monopolisierung vieler Akten durch die Geheimpolizei. In dieser Praxis entpuppt sich der DDR-Antifaschismus als instrumentelles Kampfprogramm in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz.




IM-Anwerbungen von NS-Verbrechern, verweigerte Rechtshilfe, Strafvereitelung, verschleppte Ermittlungen - Henry Leides Studie analysiert die dunkle Kehrseite des DDR-Antifaschismus.

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