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Tage zwischen Hoffnung und Angst
Der 17. Juni 1953 im Kreis Wernigerode
Breitenborn, Konrad

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Produktbeschreibung

"Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille!" - Diese Parole des 17. Juni 1953 wurde vor sechzig Jahren von den Demonstranten nicht nur in Berlin, Magdeburg und Halle gerufen. Gemeint waren Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl. In rund 700 Orten der DDR forderten damals Hunderttausende keineswegs nur niedrigere Arbeitsnormen, sondern meist an erster Stelle den Rücktritt der Regierung sowie freie und geheime Wahlen in ganz Deutschland. Am 18. und 19. Juni 1953 streikten auch im Kreis Wernigerode über 7300 Beschäftigte in mehr als zwanzig Betrieben. Nur mit Hilfe sowjetischer Panzer gelang es dem SED-Regime, den von ihr zum "faschistischen Putschversuch" umgedeuteten Volksaufstand niederzuwerfen. Als "Tag der Deutschen Einheit" war der 17. Juni in der Bundesrepublik Deutschland dann bis 1990 ein gesetzlicher Feiertag. Doch wer waren die Personen, die in Streikleitungen wirkten, Resolutionen verfassten und öffentlich gegen die Allmacht von Partei und Staat auftraten? Wofür setzten sie sich ein? Wie verlief das weitere Schicksal all jener Männer und Frauen, die aufgrund dieses Engagements zu DDR-Zeiten ohnehin als potentielle Staatsfeinde galten? Bis heute hat der Juni-Aufstand kein Gesicht, und auch in der kollektiven Erinnerung ist er in der Regel - wenn überhaupt - nur als ein mehr oder weniger marginales Ereignis ostdeutscher Regionalgeschichte präsent. Konrad Breitenborn hat in den vergangenen zehn Jahren Ursachen, Verlauf und Folgen der Juni-Erhebung am Beispiel des Kreises Wernigerode erforscht und noch mit etwa neunzig Zeitzeugen sprechen können, aber vor allem auch SED-Akten, Archivalien des DDR-Staatssicherheitsdienstes und private Unterlagen ausgewertet. Mit seinem Buch setzt er den am Volksaufstand beteiligten Männern und Frauen sechzig Jahre später ein würdiges und zugleich anschauliches Denkmal.
VorwortZur EinleitungGrenzschließung und Zwangsumsiedlungen"Vorwärts zum Aufbau des Sozialismus!""Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!" Das Elektromotorenwerk vor dem Juni-Streik"Stalin ist tot, aber sein Geist lebt!" "Pieck und Ulbricht müssen abtreten." "Freie und Geheime Wahlen in ganz Deutschland". Der Streik im ElektromotorenwerkDie Streiks in Ilsenburg - gegen SED, Stasi und Wachtürme"Dann kamen die sowjetischen Freunde ..." Ausnahmezustand und Streiks im ganzen Kreis Hinter Schloss und RiegelMachtkämpfe und politische "Säuberungen"im ElektromotorenwerkSED und MfS nach der Volkserhebung - Ein Ausblick auf Folgen SchicksaleHeinz BormannUrsula Sophie HerynkRobert KautschurKarl Läger Karl Wernicke AnhangDokumenteAbkürzungenPersonenregisterBildnachweisDanksagungen
Professor Dr. habil. Konrad Breitenborn, geboren 1950 in Halle (Saale), ist seit 1993 Präsident des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e. V. Er arbeitet als Direktor für Wissenschaft und Forschung in der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, lehrt als Honorarprofessor für regionale Kulturgeschichte am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und publizierte u. a.: Im Dienste Bismarcks. Die politische Karriere des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode (1984, 1986, 1990); Bismarck. Kult und Kitsch um den Reichsgründer (1990); Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode. Deutscher Standesherr und Politiker der Bismarckzeit (1993); Die Lebenserinnerungen des Fürsten Otto zu Stolberg-Wernigerode (Hg., 1996); Otto von Bismarck. Kanzler aus der Altmark (1998); Die Bodenreform in Sachsen-Anhalt (1999, in Verbindung mit den Herausgebern Rüdiger Fikentscher und Boje E. Hans Schmuhl) sowie Beiträge in Monografien über die Eckartsburg (1998), das Jagdschloss Letzlingen (2001, 2003), Schloss Leitzkau (2005), die Burg Falkenstein (2006) und Schloss Neuenburg (2012) in der von Boje E. Hans Schmuhl herausgegebenen Schriftenreihe der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt.
Personenregister:In Abbildungen und Dokumenten genannte Personen wurden nicht erfasst. Berufs-, Tätigkeits-, Standes- und Funktionsangaben erfolgen zeitbezogen.Ackermann, Anton (1905-1973), Kandidat des SED-Politbüros: 337Adam, Emil (1886-1974), Maschinenschlosser, Werkmeister: 162Adenauer, Dr. Konrad (1876-1967), Bundeskanzler: 19, 22, 74 f., 249, 259, 323Ahlert, Werner (1920-1979), SED-Funktionär: 300, 320Ahrend, Adolf: 65Ahrend, Hilda (1905-2006): 38Ahrend, Wilhelm (1875-1958), Kleinbauer: 38Albrecht, Wilhelm: 162 f.Almes, Gerhard (1922-2008), BPO-Sekretär: 39, 41, 50, 86, 99 f., 106, 149 f., 153, 155, 157, 209, 211, 291, 293 f., 300 f., 306Anders, Bernhard (*1934), Maschinenschlosser: 244, 264, 269 f., 272, 288Andersen Nexö, Martin (1869-1954), Schriftsteller: 301Andersen, Johanna, geb. May (1902-1977): 301Baake, Helmut (1926-2006), Kraftfahrer: 149 ff., 155 f., 163, 172 f., 293, 296 f., 307, 324Bader, Otto (1920-1986), BGL-Vorsitzender: 188Bartels, Richard (1896-1979), Malermeister, Stadtrat: 359, 361Bartneck, Albert (1890-1970), BGL-Vorsitzender: 17, 100 f., 109, 154, 158 ff., 164, 167, 169, 174 ff., 221, 301 ff., 365Bartneck, Manfred (*1938), Schüler: 221Baumgarten, Karl-Heinz (1922-1978), SED-Funktionär: 136 f., 146Becker, BGL-Vorsitzender: 197 f.Becker, Otto, DSF-Funktionär: 93, 368Benjamin, Hilde (1902-1989), DDR-Justizministerin: 285Bensch, Otto: 65Berija, Lawrenti Pawlowitsch (1899-1953), sowj. Innen- und Staatssicherheitsminister: 311Bialas, (vermutlich Margarete, *1912?), Angestellte: 144Bierwagen, Fritz (1906-1993), SED-Funktionär: 56, 100, 104, 317, 354 Bindseil, Erich (1921-1974), Werkleiter: 63 ff., 79, 185 ff., 194Blech, Heinz, SED-Funktionär: 26Bock, Heinz (1929-1992), Abteilungsleiter: 237, 255, 354Bock, Kurt (1911-1991), Kraftfahrer: 237 f., 255Bölling, Klaus (*1928), Publizist: 153Bohn, Dieter (*1937?): 247Bollmann, Günter (1928-2007), Kfz-Schlosser, Kraftfahrer: 233Bollmann, Herbert (1920-1984), Tischler: 233Bonatz, Gisela (1920-2008) Physiotherapeutin: 234 f.Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), ev. Theologe: 9Bormann, Heinz (1927-2005), Angestellter: 17, 167, 169, 262, 265, 268, 286, 291, 322, 324, 343 ff.Bormann, Hermann, Maler, Lackierer: 346Bormann, Ilse, geb. Rabe (*1929), Angestellte: 343, 345 ff.Bortkewitsch, Heinrich, Dreher, sowj. Neuerer: 94, 304Bosse, Else: 233Bothe, Hermann (1923-1996), Buchhalter: 241Bräme, Kurt: 163Brämer, Karl (1920-1996), Materialbereitsteller: 167, 169, 171, 178, 344 f.Braulke, Dr. Hans (1911-1988), Arzt: 252Braulke, Dr. Henning (*1943), Arzt: 252Brennert, Richard (1915-1970), Bergmann: 269, 273 f.Buchhorn, Richard (1896-1982), Produktionsleiter, kommissarischer Werkleiter: 104, 110Buchmann, Horst (1934-1991), Buchhalter: 241 f., 251, 255, 260, 262, 269, 270, 287Buchmann, Klaus (*1938), Lehrling: 255, 287Burgemeister, Emma (1888-1957), Zeitungsverkäuferin: 228, 276Burgemeister, Wilhelm (1883-1970), Zeitungsverkäufer: 225 ff., 232, 276, 278 f., 289Burmeister, Friedrich (1888-1968), DDR-Minister für Post- und Fernmeldewesen: 230 ff., 277Bury, Wilhelm (1889-1972), ev. Pfarrer: 28, 30, 47Buth, Martin (1927-1982), Brigadier: 164, 167 f., 177, 265, 286, 345, 366Bykow, Pawel (*1914), Dreher, sowj. Neuerer: 94Czastitz, Rudolf (1903-1964), Kreisrat, amtierender Landrat: 19, 22, 26, 30, 36, 42, 44Dannenberg, Ursula Sophie, s. Herynk, Ursula SophieDannhauer, Rudolf (1934-2010): 247Dartsch, Alfred (1910-1953), Maler, Lackierer: 200 f., 217Deike, Felix (1896-1976), Angestellter: 245, 269Deike, Luise, geb. Appenroth (1900-1969): 245, 269Deike, Susanne, geb. Lau (*1931): 269Deike, Werner (*1930), Mechaniker: 244 f., 264, 267, 269Dertinger, Georg (1902-1968), DDR-Außenminister: 68Dickmann, (Grete) Margarete (*1905), Büchereileiterin: 92 f., 164, 368Dieckmann, Dr. Erich (1885-1950), Arzt: 13, 15Dill, Arbeiter: 175Dippe, Willi (1926-2008), Bergmann: 243Dönhoff, Marion Gräfin (1909-2002), Publizistin: 9Droese, Helene (1

Über den Autor

Professor Dr. habil. Konrad Breitenborn, geboren 1950 in Halle (Saale), ist seit 1993 Präsident des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e. V. Er arbeitet als Direktor für Wissenschaft und Forschung in der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, lehrt als Honorarprofessor für regionale Kulturgeschichte am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und publizierte u. a.:
Im Dienste Bismarcks. Die politische Karriere des Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode (1984, 1986, 1990); Bismarck. Kult und Kitsch um den Reichsgründer (1990); Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode. Deutscher Standesherr und Politiker der Bismarckzeit (1993); Die Lebenserinnerungen des Fürsten Otto zu Stolberg-Wernigerode (Hg., 1996); Otto von Bismarck. Kanzler aus der Altmark (1998); Die Bodenreform in Sachsen-Anhalt (1999, in Verbindung mit den Herausgebern Rüdiger Fikentscher und Boje E.¿Hans Schmuhl) sowie Beiträge in Monografien über die Eckartsburg (1998), das Jagdschloss Letzlingen (2001, 2003), Schloss Leitzkau (2005), die Burg Falkenstein (2006) und Schloss Neuenburg (2012) in der von Boje E. Hans Schmuhl herausgegebenen Schriftenreihe der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt.


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Zur Einleitung

Grenzschließung und Zwangsumsiedlungen

"Vorwärts zum Aufbau des Sozialismus!"
"Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!"

Das Elektromotorenwerk vor dem Juni-Streik
"Stalin ist tot, aber sein Geist lebt!"

"Pieck und Ulbricht müssen abtreten."

"Freie und Geheime Wahlen in ganz Deutschland".
Der Streik im Elektromotorenwerk

Die Streiks in Ilsenburg - gegen SED, Stasi und Wachtürme

"Dann kamen die sowjetischen Freunde ..."

Ausnahmezustand und Streiks im ganzen Kreis

Hinter Schloss und Riegel

Machtkämpfe und politische "Säuberungen"
im Elektromotorenwerk

SED und MfS nach der Volkserhebung - Ein Ausblick auf Folgen


Schicksale

Heinz Bormann

Ursula Sophie Herynk

Robert Kautschur

Karl Läger

Karl Wernicke


Anhang

Dokumente

Abkürzungen

Personenregister

Bildnachweis

Danksagungen


Klappentext

"Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille!" - Diese Parole des 17.¿Juni¿1953 wurde vor sechzig Jahren von den Demonstranten nicht nur in Berlin, Magdeburg und Halle gerufen. Gemeint waren Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl. In rund 700 Orten der DDR forderten damals Hunderttausende keineswegs nur niedrigere Arbeitsnormen, sondern meist an erster Stelle den Rücktritt der Regierung sowie freie und geheime Wahlen in ganz Deutschland. Am 18. und 19. Juni 1953 streikten auch im Kreis Wernigerode über 7300 Beschäftigte in mehr als zwanzig Betrieben. Nur mit Hilfe sowjetischer Panzer gelang es dem SED-Regime, den von ihr zum "faschistischen Putschversuch" umgedeuteten Volksaufstand niederzuwerfen. Als "Tag der Deutschen Einheit" war der 17. Juni in der Bundesrepublik Deutschland dann bis 1990 ein gesetzlicher Feiertag.
Doch wer waren die Personen, die in Streikleitungen wirkten, Resolutionen verfassten und öffentlich gegen die Allmacht von Partei und Staat auftraten? Wofür setzten sie sich ein? Wie verlief das weitere Schicksal all jener Männer und Frauen, die aufgrund dieses Engagements zu DDR-Zeiten ohnehin als potentielle Staatsfeinde galten? Bis heute hat der Juni-Aufstand kein Gesicht, und auch in der kollektiven Erinnerung ist er in der Regel - wenn überhaupt - nur als ein mehr oder weniger marginales Ereignis ostdeutscher Regionalgeschichte präsent.
Konrad Breitenborn hat in den vergangenen zehn Jahren Ursachen, Verlauf und Folgen der Juni-Erhebung am Beispiel des Kreises Wernigerode erforscht und noch mit etwa neunzig Zeitzeugen sprechen können, aber vor allem auch SED-Akten, Archivalien des DDR-Staatssicherheitsdienstes und private Unterlagen ausgewertet. Mit seinem Buch setzt er den am Volksaufstand beteiligten Männern und Frauen sechzig Jahre später ein würdiges und zugleich anschauliches Denkmal.



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