Mit sozialen Experimenten das "Politische in uns selbst" entdecken Wie kann politische Bildung Jugendlichen zu einer empathischen, kritischen und einmischungsfreudigen politischen Identität verhelfen? Der Autor zeigt konzeptionelle, unterrichtspraktische und empirische Wege auf. Dazu vergleicht er politikdidaktische Ansätze, Politikbegriffe sowie Politikvorstellungen von Lehrenden und Lernenden und führt in Unterrichtsmethoden, Lehr-Lern-Probleme, Kompetenzmodelle und qualitative Lernprozessdiagnosen per Argumentationsanalyse ein. Fallstudien zu einer Dorfgründungssimulation verdeutlichen, wie Jugendliche ihre tendenziell liberalen, grün-libertären, demokratisch-sozialistischen oder konservativen Werthaltungen entdecken, argumentativ ausbauen und mit Andersdenkenden aushandeln lernen. So wird nachvollziehbar, wie das genetische Prinzip mit sozialen Experimenten "das Politische in uns selbst" herauslocken kann.
Einleitung: Soziales Experiment, politisches Selbst und die Genese der Demokratie
Teil I: Einführung in politikdidaktisches Denken
Lehrende, Lernende, Politik: Vom konflikthaften Dreiecksverhältnis zum Beutelsbacher Konsens
Das Gegenstandsproblem: Der unscharfe Kern des Politischen
Das Brückenproblem: Barrieren zwischen Alltagserfahrung und politischer Kompetenzbildung
Das Aushandlungsproblem: Vom Verschwinden des Politischen im monologisch und medial verkürzten Unterrichtsdiskurs
Teil II: Grundlegung einer genetischen Politikdidaktik
Bildungsgang- und Lehrkunstdidaktik als Antworten auf das Gegenstands-, Brücken- und Aushandlungsproblem
Politische Elementarphänomene als Brücken zwischen Mikro- und Makrowelt
Basiskonzept "Demokratisierung": Die politische Evolution demokratischer Verfahren
Basiskonzept "Politische Grundorientierungen": Die Herausbildung historisch-sozialer Bewusstseinstypen
Gesellschaftsbilder als Basis der politischen Urteils- und Identitätsbildung
Genetisch-dramaturgische Methodik: Politische Ursprungssituationen inszenieren
Teil III: Unterrichtspraxis und Bildungsganganalysen
Das Lehrstück "Wir gründen eine Dorfgemeinschaft"
Methodik politischer Bildungsgangstudien per Argumentationsanalyse
Politische Bildungsgänge: Drei Fallstudien
Ausblick: Lerntheorie und Forschungsprogramm einer genetischen Politikdidaktik
Politik, auch in demokratischer Form, ist ein "mühsames Geschäft", das Bohren dicker Bretter und keine harmonische Veranstaltung, wie Helmut Schmidt mehrfach im Bundestag feststellte, was die neuere Demokratiepädagogik nicht selten aber unterschlägt. Mögliche Frustration, Resignation oder Verweigerung auf Seiten der Jugendlichen liegen keinesfalls fern. Dies gilt auch für das Geschäft der politischen Fachdidaktik. Beides fasst der Titel des Bandes treffend zusammen: Von den Schwierigkeiten, ein politischer Mensch zu werden. Der praxisunterfütterte Entwurf einer genetischen Politikdidaktik zeigt auf, wie dies dennoch gelingen kann. Die Simulation der "Dorfgründung" ist ein interessantes Modell, die Schüler zu befähigen, Politik selber zu denken.
Socialnet.de, 18.03.2014
Sowohl der Leser, der am Diskussionsstand der wissenschaftlichen Politikdidaktik interessiert ist, als auch derjenige, welcher für die Ausbildung von Studierenden und Referendaren oder für den eigenen Unterricht 'Best-Practice-Modelle' sucht, wird auf die Publikation (der Dissertation) von Andreas Petrik gewinnbringend zurückgreifen.
Forum Politikunterricht 1/2009
Dr. Andreas Petrik, Professor für Didaktik der Sozialkunde an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Über den Autor
Prof. Dr. Andreas Petrik Professor für Politikdidaktik, Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Soziales Experiment, politisches Selbst und die Genese der Demokratie
Teil I: Einführung in politikdidaktisches Denken
Lehrende, Lernende, Politik: Vom konflikthaften Dreiecksverhältnis zum Beutelsbacher Konsens
Das Gegenstandsproblem: Der unscharfe Kern des Politischen
Das Brückenproblem: Barrieren zwischen Alltagserfahrung und politischer Kompetenzbildung
Das Aushandlungsproblem: Vom Verschwinden des Politischen im monologisch und medial verkürzten Unterrichtsdiskurs
Teil II: Grundlegung einer genetischen Politikdidaktik
Bildungsgang- und Lehrkunstdidaktik als Antworten auf das Gegenstands-, Brücken- und Aushandlungsproblem
Politische Elementarphänomene als Brücken zwischen Mikro- und Makrowelt
Basiskonzept "Demokratisierung": Die politische Evolution demokratischer Verfahren
Basiskonzept "Politische Grundorientierungen": Die Herausbildung historisch-sozialer Bewusstseinstypen
Gesellschaftsbilder als Basis der politischen Urteils- und Identitätsbildung
Genetisch-dramaturgische Methodik: Politische Ursprungssituationen inszenieren
Teil III: Unterrichtspraxis und Bildungsganganalysen
Das Lehrstück "Wir gründen eine Dorfgemeinschaft"
Methodik politischer Bildungsgangstudien per Argumentationsanalyse
Politische Bildungsgänge: Drei Fallstudien
Ausblick: Lerntheorie und Forschungsprogramm einer genetischen Politikdidaktik
Klappentext
Mit Planspielen zum politischen Denken anregen
Das Buch stellt eine neue Politikdidaktik vor, die an Bedürfnisse und Sichtweisen von Jugendlichen anknüpft. Sie werden dabei in echte oder nachinszenierte Situationen verwickelt, in denen sie Politik entdecken und gestalten können: zum Beispiel, indem sie sich vorstellen, in ein einsames Dorf auszuwandern und dort einen Mini-Staat zu gründen. Das Buch führt darüber hinaus in die Planung und Auswertung von Politikunterricht ein.
Aus dem Inhalt
Einleitung: Die Vernachlässigung von Prozessen und Persönlichkeiten im Politikunterricht
Krise - Kontaktprobleme zum Politischen
Neuorientierung - Politisierungsprozesse inszenieren
Realisierung - Die logisch-genetische Dorfgründung