Dr. Martin Johanntoberens promovierte bei Prof. Dr. Peter Weingart an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Er ist derzeit für die Münchener Rückversicherung tätig.
Martin Johanntoberens analysiert das Zusammenspiel von Underwriting (Risikozeichnung) und Risiko-Management (naturwissenschaftlich-technische Risikoabschätzung) bei Entscheidungsfindungen in Fragen der Versicherbarkeit. Seiner empirischen Analyse zufolge orientieren sich Industrie-Haftpflichtversicherer primär an wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Risikomanagement scheint überwiegend der Außendarstellung und der Gewinnung von Legitimität zu dienen.
|Die Erträge der Industrie-Haftpflichtversicherer sind seit Beginn der 1970er Jahre rückläufig. Als Reaktion auf die sich weiter verschärfende Ertragssituation wenden sich die Versicherer dem Risiko-Management zu, das eine grundlegende Risikoabschätzung der schwer kalkulierbaren industriellen Haftpflichtrisiken ermöglichen soll.
Martin Johanntoberens führt eine organisationssoziologische Analyse der Funktion des Risiko-Managements in der deutschen Industrie-Haftpflichtversicherung durch. Dabei untersucht er insbesondere das Zusammenspiel von Underwriting (Risikozeichnung) und Risiko-Management (naturwissenschaftlich-technische Risikoabschätzung) bei Entscheidungsfindungen in Fragen der Versicherbarkeit. Seiner empirischen Untersuchung zufolge kommt dem Underwriting zentrale Bedeutung zu: Die Industrie-Haftpflichtversicherer orientieren sich bei ihren Entscheidungen in der Praxis weit mehr an wirtschaftlichen als an wissenschaftlich-technischen Gesichtspunkten. Es zeigt sich, dass vorhandene Risiko-Management-Strukturen zu einem nicht unbedeutenden Teil der Außendarstellung und der Gewinnung von Legitimität dienen.
Theorie: Versicherung als Thema der Soziologie - Versicherungen aus Sicht des Neo-Institutionalismus - Empirie: Wettbewerb in der Industrie-Haftpflichtversicherung - Underwriting - Risiko-Management - Versicherbarkeitsentscheidungen
I. Einführung.- II. Problemstellung.- III. Begriffe und Grundlagen.- IV. Erkenntnisinteresse.- V. Forschungsfrage, Forschungsziele und Forschungsthese.- VI. Aufbau der Arbeit.- A. Theorie.- 1. Versicherung als Thema der Soziologie.- 2. Versicherungen aus Sicht des Neo-Institutionalismus.- B. Empirie.- Vorbemerkung.- Datengrundlage.- Vorgehensweise.- 3. Wettbewerb in der Industrie-Haftpflichtversicherung.- 4. Underwriting.- 5. Risiko-Management.- 6. Versicherbarkeitsentscheidungen.- C. Fazit.- 7. Schlussbetrachtung.- 8. Literaturverzeichnis.- 9. Anhang.
Über den Autor
Dr. Martin Johanntoberens promovierte bei Prof. Dr. Peter Weingart an der Fakult¿f¿r Soziologie der Universit¿Bielefeld. Er ist derzeit f¿r die M¿nchener R¿ckversicherung t¿g.
Inhaltsverzeichnis
I. Einführung.- II. Problemstellung.- III. Begriffe und Grundlagen.- IV. Erkenntnisinteresse.- V. Forschungsfrage, Forschungsziele und Forschungsthese.- VI. Aufbau der Arbeit.- A. Theorie.- 1. Versicherung als Thema der Soziologie.- 2. Versicherungen aus Sicht des Neo-Institutionalismus.- B. Empirie.- Vorbemerkung.- Datengrundlage.- Vorgehensweise.- 3. Wettbewerb in der Industrie-Haftpflichtversicherung.- 4. Underwriting.- 5. Risiko-Management.- 6. Versicherbarkeitsentscheidungen.- C. Fazit.- 7. Schlussbetrachtung.- 8. Literaturverzeichnis.- 9. Anhang.
Klappentext
Martin Johanntoberens analysiert das Zusammenspiel von Underwriting (Risikozeichnung) und Risiko-Management (naturwissenschaftlich-technische Risikoabschätzung) bei Entscheidungsfindungen in Fragen der Versicherbarkeit. Seiner empirischen Analyse zufolge orientieren sich Industrie-Haftpflichtversicherer primär an wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Risikomanagement scheint überwiegend der Außendarstellung und der Gewinnung von Legitimität zu dienen.
Die Erträge der Industrie-Haftpflichtversicherer sind seit Beginn der 1970er Jahre rückläufig. Als Reaktion auf die sich weiter verschärfende Ertragssituation wenden sich die Versicherer dem Risiko-Management zu, das eine grundlegende Risikoabschätzung der schwer kalkulierbaren industriellen Haftpflichtrisiken ermöglichen soll.
Martin Johanntoberens führt eine organisationssoziologische Analyse der Funktion des Risiko-Managements in der deutschen Industrie-Haftpflichtversicherung durch. Dabei untersucht er insbesondere das Zusammenspiel von Underwriting (Risikozeichnung) und Risiko-Management (naturwissenschaftlich-technische Risikoabschätzung) bei Entscheidungsfindungen in Fragen der Versicherbarkeit. Seiner empirischen Untersuchung zufolge kommt dem Underwriting zentrale Bedeutung zu: Die Industrie-Haftpflichtversicherer orientieren sich bei ihren Entscheidungen in der Praxis weit mehr an wirtschaftlichen als an wissenschaftlich-technischen Gesichtspunkten. Es zeigt sich, dass vorhandene Risiko-Management-Strukturen zu einem nicht unbedeutenden Teil der Außendarstellung und der Gewinnung von Legitimität dienen.