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Wirklichkeit und Wahrnehmung
Hans Memlings Turiner Passion und die Bildgruppe der Passionspanoramen
Gerth, Julia

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Produktbeschreibung

Die Turiner Passion spielte in Hans Memlings OEuvre bisher eine weniger beachtete Rolle. Eine Neuinterpretation im Funktionszusammenhang der Passionsandacht lässt die gemeinhin als rückwärtsgewandt bezeichnete Kompositionsform nun ihre besondere Bedeutung offenbaren.
Hans Memlings so genannte Turiner Passion zeigt in einem durchgehenden Bildraum dreiundzwanzig Episoden der Leidensgeschichte Christi. In der Nachfolge Memlings haben sich fünf weitere Tafeln dieses ungewöhnlichen Kompositionstypus erhalten. Äußerlich verbindet sie der ungeteilte Bildträger von relativ kleinem Format; formal die simultane Darstellungsweise zahlreicher Passionsszenen in einem kontinuierlichen Erzählraum. Die so genannten Mängel der memlingschen Kompositionsweise lassen sich jedoch durch eine konkrete Wirkungsabsicht des Künstlers, einen speziellen Funktionszusammenhang erklären. Der neue Bildtypus wurde zur visuellen Unterstützung der peregrinatio spiritualis konzipiert, einer Form der Passionsandacht, die eng mit der Möglichkeit, einen Ablass zu erwerben, verknüpft war. Memlings Bildkonzept warnt den Betrachter eindringlich davor, den Blick vom heilsgeschichtlich Relevanten hin zum Alltäglichen zu wenden. Es fordert die Disziplinierung des Blickes und dient der Moralisierung durch den Blick. Diese neuartige Interpretation einer bisher kaum beachteten Bildgruppe kann auch der Realismusforschung einen neuen Ansatz hinzufügen. Die Gleichsetzung von Realismus und negativ bewerteter Säkularität sowie derenVerknüpfung mit der Meditationskategorie der compunctio, der Reue, kann dargelegt werden.
Julia Gerth, geb 1974, studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Germanistik an der Universität in Frankfurt am Main. Von 2003 bis 2005 war sie Mitglied des Frankfurter Graduiertenkollegs 'Psychische Energien Bildender Kunst'. 2006 Promotion mit der vorliegenden Arbeit zu Hans Memling. Aufgewachsen in Seligenstadt am Main, der Geburtsstadt des Künstlers, faszinieren sie dessen Biografie und Werk besonders. Forschungsschwerpunkt: Kunst des Mittelalters und ihre Funktionen.

Über den Autor



Julia Gerth, geb 1974, studierte Kunstgeschichte, Romanistik und Germanistik an der Universität in Frankfurt am Main. Von 2003 bis 2005 war sie Mitglied des Frankfurter Graduiertenkollegs "Psychische Energien Bildender Kunst". 2006 Promotion mit der vorliegenden Arbeit zu Hans Memling. Aufgewachsen in Seligenstadt am Main, der Geburtsstadt des Künstlers, faszinieren sie dessen Biografie und Werk besonders. Forschungsschwerpunkt: Kunst des Mittelalters und ihre Funktionen.


Klappentext



Hans Memlings so genannte Turiner Passion zeigt in einem durchgehenden Bildraum dreiundzwanzig Episoden der Leidensgeschichte Christi. In der Nachfolge Memlings haben sich fünf weitere Tafeln dieses ungewöhnlichen Kompositionstypus erhalten. Äußerlich verbindet sie der ungeteilte Bildträger von relativ kleinem Format; formal die simultane Darstellungsweise zahlreicher Passionsszenen in einem kontinuierlichen Erzählraum. Die so genannten Mängel der memlingschen Kompositionsweise lassen sich jedoch durch eine konkrete Wirkungsabsicht des Künstlers, einen speziellen Funktionszusammenhang erklären. Der neue Bildtypus wurde zur visuellen Unterstützung der peregrinatio spiritualis konzipiert, einer Form der Passionsandacht, die eng mit der Möglichkeit, einen Ablass zu erwerben, verknüpft war. Memlings Bildkonzept warnt den Betrachter eindringlich davor, den Blick vom heilsgeschichtlich Relevanten hin zum Alltäglichen zu wenden. Es fordert die Disziplinierung des Blickes und dient der Moralisierung durch den Blick. Diese neuartige Interpretation einer bisher kaum beachteten Bildgruppe kann auch der Realismusforschung einen neuen Ansatz hinzufügen. Die Gleichsetzung von Realismus und negativ bewerteter Säkularität sowie derenVerknüpfung mit der Meditationskategorie der compunctio, der Reue, kann dargelegt werden.

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