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Eichmann war von empörender Dummheit
Gespräche und Briefe
Hannah Arendt & Joachim Fest

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Eichmann war von empörender Dummheit

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»Die Ausgabe empfiehlt sich nicht nur als penible zeitgeschichtliche Dokumentation, sie ist auch eine hervorragende Einführung in das intellektuelle Temperament der politischen Theoretikerin Hanna Arendt.«, Darmstädter Echo, 11.07.2011|»Hannah Arendts Analyse dieses Phänomens, durch die Fragen von Fest klug provoziert, weist über Eichmann und seinesgleichen hinaus und lässt uns spüren, wie schwer uns der Blick in das Abgründige unserer Vergangenheit nach wie vor fällt.«, Rhein-Neckar-Zeitung, 18.04.2011|»Das Gespräch ist das Herzstück dieses Buches. Zusammen mit einer klugen Einführung der Herausgeber und einigen zentralen Stellungnahmen aus der Eichmann-Kontroverse (...) bietet es einen ausgezeichneten Einblick in die Diskussion um Arendts Eichmann-Bericht, der damals die jüdische ebenso wie die nicht-jüdische westliche Welt erregt hat.«, NZZ am Sonntag, 03.04.2011|»Wer immer die Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts und was ihr vorausging in ihrem Wesen verstehen will, der wird in diesen beiden seine wahren Wegbegleiter finden. Das vorliegende Buch wird dafür allemal ein gutes Brevier abgeben.«, Deutschlandradio Kultur, 04.12.2010

AUTOR: Hannah Arendt

Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 im heutigen Hannover geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben, studierte unter anderem Philosophie bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 emigrierte Arendt nach Paris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 arbeitete sie als Lektorin, danach als freie Autorin. Sie war Gastprofessorin in Princeton und Professorin an der University of Chicago. Ab 1967 lehrte sie an der New School for Social Research in New York.


REDAKTION: Ursula Ludz

Ursula Ludz, Diplomsoziologin, seit 1980 als Herausgeberin und Übersetzerin mit dem Werk Hannah Arendts befaßt. Lebt in Tutzing.


In einem bislang unbekannten Briefwechsel und einer wiederentdeckten Radiosendung diskutieren Hannah Arendt und Joachim Fest über Adolf Eichmann und die Frage: Wie konnte ein »erschreckend normaler« Mensch zu einem Verbrecher werden, der als selbst ernannter »Spezialist« an entscheidender Stelle für den Völkermord an den europäischen Juden verantwortlich war?


Nach 50 Jahren entdeckt: die Briefe zwischen Hannah Arendt und Joachim Fest.




Inhalt


Einleitung


»Eichmann war von empörender Dummheit« 36

Hannah Arendt - Joachim Fest:

Die Rundfunksendung vom 9. November 1964


»Wir haben sehr viel zu erörtern ...«

Hannah Arendt - Joachim Fest:

Briefe 1964 bis 1973


Zur Kontroverse um Hannah Arendts

Eichmann in Jerusalem

Vier Dokumente aus den Jahren 1963 bis 1965


Anhang

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Editorische Notiz 206


»Die Ausgabe empfiehlt sich nicht nur als penible zeitgeschichtliche Dokumentation, sie ist auch eine hervorragende Einführung in das intellektuelle Temperament der politischen Theoretikerin Hanna Arendt.« Darmstädter Echo 20110711

Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 im heutigen Hannover geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben, studierte unter anderem Philosophie bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 emigrierte Arendt nach Paris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 arbeitete sie als Lektorin, danach als freie Autorin. Sie war Gastprofessorin in Princeton und Professorin an der University of Chicago. Ab 1967 lehrte sie an der New School for Social Research in New York.

Ursula Ludz, Diplomsoziologin, seit 1980 als Herausgeberin und Übersetzerin mit dem Werk Hannah Arendts befaßt. Lebt in Tutzing.


Einleitung
"Das war die Dummheit, die so empörend war. Und das habe ich eigentlich gemeint mit der Banalität", erklärt Hannah Arendt im Gespräch mit Joachim Fest. Ihr Bericht von der Banalität des Bösen1 über den Jerusalemer Prozess gegen Adolf Eichmann, der als Leiter des "Judenreferats" im Reichssicherheitshauptamt für die Deportation von Millionen Menschen in die NS-Vernichtungslager verantwortlich war, hatte gleich nach Erscheinen eine erbitterte internationale Kontroverse ausgelöst. Wie konnte das "Böse" im Zusammenhang eines derartigen Verbrechens und Täters "banal" genannt werden ? Arendt antwortet im Gespräch mit Fest, indem sie eine Geschichte aus Ernst Jüngers Tagebuch Strahlungen erzählt: "Fahrt zum Friseur. Dort Unterhaltung über die russischen Gefangenen, die man aus den Lagern zur Arbeit schickt. Da sollen böse Brüder drunter sein. Die fressen den Hunden das Futter weg. " Dass diese Menschen faktisch am Verhungern waren, war dem Friseur nicht in den Sinn gekommen. "Diese Dummheit", so Arendt, "hat etwas wirklich Empörendes." Eichmann sei in gewisser Hinsicht "intelligent" gewesen, "aber diese Dummheit hatte er. [ ] Da ist keine Tiefe das ist nicht dämonisch! Das ist einfach der Unwille, sich je vorzustellen, was eigentlich mit dem anderen ist."2
Joachim Fest stellte für Arendt einen besonders geeigneten Gesprächspartner dar, um diese kontroversen Fragen zu diskutieren. Sein Buch Das Gesicht des Dritten Reiches, wie das englische Original von Arendts Eichmann in Jerusalem 1963 erschienen, porträtierte erstmals die Führungsriege des NS-Regimes von Hitler über Himmler und Göring, von Ribbentrop und Heß bis Heydrich und Schirach. Die Geschichte jener Epoche mit Blick auf die politischen Führer zu schreiben, resümiert Fest im Schlusskapitel seines Buches, sei "nicht, wie man oft gemeint hat, eine Aufgabe der Dämonologie ". Vielmehr sei man mit dem Problem konfrontiert, wie "so viel Unvermögen, so viel Durchschnittlichkeit und charakterliche Nichtigkeit" mit den ungeheuren Verbrechen, die hiervon ausgingen, in einen begreifbaren Zusammenhang zu bringen sind.3
Arendt und Fest debattieren jene Fragen nicht nur im Rahmen der Radiosendung, die der Südwestdeutsche Rundfunk am 9. November 1964 ausstrahlte und die hier erstmals in Buchform dokumentiert wird,4 sondern auch in bisher unbekannten Briefen, die beide Autoren zwischen 1964 und 1973 miteinander wechseln. Die Briefe begleiten die Jahre von Fests Zusammenarbeit als "vernehmender Lektor " mit Albert Speer5, Hitlers vertrautem Architekten und späteren Rüstungsminister, aus der Speers Erinnerungen (1969) hervorgehen, sowie die Zeit, in der Fests Hitler-Biografie (1973) entsteht. Für Hannah Arendt markieren die Jahre nach dem Erscheinen von Eichmann in Jerusalem ebenfalls einen Wendepunkt: International angefeindet, steht sie im Mittelpunkt einer Kontroverse um die Darstellung und Bewertung der Verbrechen des NS-Regimes, in der selbst enge Weggefährten und Freunde sich von ihr abwenden. Sie wird dies zum Anlass nehmen, nicht nur über "Wahrheit und Politik" nachzudenken, sondern sich intensiv den Tätigkeiten des Denkens und Urteilens zuzuwenden. Ihre philosophische Hinterlassenschaft The Life of the Mind, an der sie während der Korrespondenz mit Fest zu arbeiten beginnt, nimmt die beunruhigende Frage aus der Konfrontation mit Eichmann wieder auf: Kann das Denken davor bewahren, Böses zu tun?6

Der international gesuchte NS-Verbrecher Adolf Eichmann wurde im Frühjahr 1960 in Argentinien vom israelischen Geheimdienst aufgespürt und nach Israel entführt. Zwischen April und Dezember 1961 stand der ehemalige SS-Obersturmbannführer, der die Wannsee-Konferenz mit vorbereitete sowie das Protokoll verfasste, in Jerusalem vor Gericht. Am Ende des Verfahrens wurde Eichmann zum Tode verurteilt und nach erfolgloser Berufung sowie Ablehnung seines Gnadengesuchs am 31. Mai 1962 hingerichtet. Hannah Arendt beobachtete das Verfahren als Beric

Über den Autor

Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 im heutigen Hannover geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben, studierte unter anderem Philosophie bei Martin Heidegger und Karl Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 emigrierte Arendt nach Paris, 1941 nach New York. Von 1946 bis 1948 arbeitete sie als Lektorin, danach als freie Autorin. Sie war Gastprofessorin in Princeton und Professorin an der University of Chicago. Ab 1967 lehrte sie an der New School for Social Research in New York.


Inhaltsverzeichnis

Inhalt


Einleitung


»Eichmann war von empörender Dummheit« 36

Hannah Arendt - Joachim Fest:

Die Rundfunksendung vom 9. November 1964


»Wir haben sehr viel zu erörtern ...«

Hannah Arendt - Joachim Fest:

Briefe 1964 bis 1973


Zur Kontroverse um Hannah Arendts

Eichmann in Jerusalem

Vier Dokumente aus den Jahren 1963 bis 1965


Anhang

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Editorische Notiz 206


Klappentext



Nach mehr als einem halben Jahrhundert wiederentdeckt In einem bislang unbekannten Briefwechsel und einer wiederentdeckten Radiosendung diskutieren Hannah Arendt und Joachim Fest über Adolf Eichmann und die Frage: Wie konnte ein »erschreckend normaler« Mensch zu einem Verbrecher werden, der als selbst ernannter »Spezialist« an entscheidender Stelle für den Völkermord an den europäischen Juden verantwortlich war? »Wer immer die Geschichte des 20. Jahrhunderts in ihrem Wesen verstehen will, der wird in diesen beiden seine wahren Wegbegleiter finden.« Deutschlandradio Kultur




Herausgegeben von Ursula Ludz und Thomas Wild

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