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Die Zukunft der Weimarer Republik
Dissertationsschrift
Graf, Rüdiger

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Produktbeschreibung

Die Zukunft der Weimarer Republik wurde vor dem Hintergrund von Krieg und Revolution von den Zeitgenossen intensiv diskutiert.

Auf breiter Quellengrundlage untersucht Rüdiger Graf die Zukunftsvorstellungen im gesamten politischen und intellektuellen Spektrum und zeigt, dass sich diese durch einen hohen Gestaltungsoptimismus, das weit verbreitete Bewusstsein, an einer Zeitenwende zu leben, sowie den Willen zur "Tat" auszeichneten. So arbeitet er die Grundlagen eines die Lager übergreifenden Konsenses heraus, auf dessen Basis die harten Auseinandersetzungen der Weimarer Republik erst entstanden. Grafs Analyse lässt die "Krisenjahre der klassischen Moderne" in neuem Licht erscheinen.

Die Zukunft der Weimarer Republik wurde vor dem Hintergrund von Krieg und Revolution von den Zeitgenossen intensiv diskutiert. Auf breiter Quellengrundlage untersucht Rüdiger Graf die Zukunftsvorstellungen im gesamten politischen und intellektuellen Spektrum und zeigt, dass sich diese durch einen hohen Gestaltungsoptimismus, das weit verbreitete Bewusstsein, an einer Zeitenwende zu leben, sowie den Willen zur "Tat" auszeichneten. So arbeitet er die Grundlagen eines die Lager übergreifenden Konsenses heraus, auf dessen Basis die harten Auseinandersetzungen der Weimarer Republik erst entstanden. Grafs Analyse lässt die "Krisenjahre der klassischen Moderne" in neuem Licht erscheinen. Beim Wettbewerb "Das Historische Buch 2009" von H-Soz-u-Kult belegt diese Studie den 1. Rang in der Kategorie "Neueste Geschichte".
1;Inhalt;6
1.1;Vorwort;12
2;1. Einleitung;14
2.1;1.1 Politische Kultur in der Weimarer Republik;24
2.2;1.2 Vergangene Zukunft und Geschichtswissenschaft;28
2.3;1.3 Was ist ein Zukunftsdiskurs?;34
3;2. Entstehungsbedingungen des Zukunftsdiskurses in der Weimarer Republik;40
3.1;2.1 Die Medien des Zukunftsdiskurses;40
3.2;2.2 Die Träger des Diskurses: Intellektuelle und Publizisten;53
3.3;2.3 Krieg und Revolution als Katalysatoren;59
4;3. Die Zukunft als Charakterfrage. Eine Momentaufnahme im Jahr 1928 oder Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft ;66
4.1;3.1 Köpfe, Handschriften und die Zukunft;67
4.2;3.2 Die Einheit des Diskurses Einigkeit als Zentralproblem;70
4.3;3.3 Differenzen und Konflikte;77
4.4;3.4 Zwischenergebnis: Zukunftsgestaltung als Charakter- und Haltungsfrage;81
5;4. Kulturbejahung gegen Untergangsprophetie und Fortschrittsoptimismus Pessimismus und Optimismus in der Weimarer Republik;84
5.1;4.1. Weimar als pessimistische Zeit Indizien einer Interpretation;87
5.2;4.2 Optimismus als fundamentales Diskursmerkmal und seine Schattierungen;112
5.3;4.3 Zwischenergebnis: Krisenerfahrung und Gestaltungsoptimismus;132
6;5. Der Sinn der Zukunft ist nicht Dauer, sondern Bruch Entwicklungsdenken und Revolutionserwartung nach dem Ersten Weltkrieg;136
6.1;5.1 Kontinuität und Bruch als fundamentale Strukturen der Zukunftserwartung;136
6.2;5.2 Diskurstraditionen: Fortschritt , Revolution und neue Zeit ;140
6.3;5.3 Evolutionäre Perspektiven: Der schwere Weg in die neue Zeit ;149
6.4;5.4 Einschränkungen des Untergangs;158
6.5;5.5 Neue Welten und neue Menschen die Verbreitung der Zeitenwenderhetorik;171
6.6;5.6 Zwischenergebnis: Evolution und Revolution in der Zeitenwende;202
7;6. Zehn Jahre alt schon ist das Neue Jahr Dimensionen der Erwartung;206
7.1;6.1 Unbestimmte Zukunftsperspektiven;209
7.2;6.2 Hoffen für kommende Generationen die neue Zeit in ferner Zukunft;212
7.3;6.3 Revolutionäre Naherwartungen;217
7.4;6.4 Lokalisierungen der Zukunft in der Gegenwart;226
7.5;6.5 Die Zukunft an fernen Orten: Sowjetunion und USA als topisierte Utopien;251
7.6;6.6 Zwischenergebnis: Die Zukunft in Raum und Zeit;269
8;7. Wie kann s am schnellsten besser werden? Formen der zukunftsgestaltenden Aktivität;272
8.1;7.1 Rhetorischer Aktivismus die zukunftsgestaltende Tat ;276
8.2;7.2 Durch Opfer und Arbeit in die neue Zeit Pragmatische Aktivität;289
8.3;7.3 Programme zur Verbesserung Reformerische Aktivität;297
8.4;7.4 Kampf und Katastrophenpolitik Revolutionäre Aktion;308
8.5;7.5 Zwischenergebnis: Die Ausweitung der Kampfzone;328
9;8. Machen Utopien Geschichte? Der Reflexionsdiskurs über die Macht des Geistigen;330
9.1;8.1 Die Utopismuskeule und der Utopiediskurs;330
9.2;8.2 Drei Strategien gegen den Utopismusvorwurf;335
9.3;8.3 Die Macht des Geistigen oder die Zukunft als Tendenz in der Gegenwart;348
9.4;8.4 Zwischenergebnis: Experten der Zukunft Politiker, Intellektuelle und Soziologen;356
10;9. Krisen und Gestaltbarkeitsbewusstsein in der Weimarer Republik;360
10.1;9.1 Die Krise die Karriere eines Begriffs in der Weimar- Forschung;361
10.2;9.2 Die Krise als Form der Zukunftsaneignung in der Weimarer Republik;370
10.3;9.3 Fazit;379
11;Anhang;382
11.1;1.1 Quellen;382
11.2;1.2 Literatur;412
"[N]ach der Lektüre [wird] klar, wieso es zur 'nationalsozialistischen Revolution' kommen konnte, nicht aber musste." ABDOS-Mitteilungen 28/2008, Nr. 2 "By future he does not mean the republic's chances for success or the causes of its eventual collapse. Graf sets aside these problems of causality, along with their teleological orientation, in order to get a different story: the role expectations about the future played in Weimar's political culture. The result is a fascination summary of a broad landscape of opinion across lines of politics, class, and religion." Peter C. Caldwell in H-Net-Review 11/2008 "Mit einem umfangreichen Register versehen, erschließt die flüssig geschriebene Studie den Zukunftsdiskurs der Weimarer Republik und bietet selbst dem Spezialisten Trouvaillen und neue Ideen." Ulrich Sieg in H-Soz-u-Kult "Rüdiger Graf legt ein gut und flüssig geschriebenes Buch zur Neuen Ideengeschichte der Weimarer Republik vor, das Standards setzt." Neue Politische Literatur, Nr. 2/2009
Dissertationsschrift
Dr. Rüdiger Graf, Jg. 1975, Akademischer Rat auf Zeit, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum.
" 7. Wie kann s am schnellsten besser werden?"" Formen der zukunftsgestaltenden Aktivität (S. 271-272)

Bisher standen die Erwartungen der Zeitgenossen ihre optimistische oder pessimistische Grundierung, ihre kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Strukturen sowie ihre zeitlichen und räumlichen Dimensionen im Vordergrund, während ihre Handlungskonzepte weitgehend ausgeblendet blieben. Dies war insofern eine künstliche Beschränkung, als Zukunftsaneignungen nur selten rein kontemplativ sind, sondern zumeist bestimmte Formen der Aktivität implizieren. Auf individualpsychologischer Ebene konstatierte bereits 1919 der Psychiater und Philosoph Eugène Minkowski eine Dominanz der Aktivität gegenüber der Erwartung. Unter dem Einfluss der Philosophie Henri Bergsons und Max Schelers unternahm er eine phänomenologische Analyse der Frage, wie wir die Zukunft leben"".

1) Dabei unterschied er grundsätzlich zwei verschiedene Formen des Zukunftsbezugs: In der Aktivität streben wir auf die Zukunft hin, in der Erwartung hingegen leben wir die Zeit sozusagen in umgekehrter Richtung, wir sehen die Zukunft auf uns zukommen und warten, daß diese (vorausgesehene) Zukunft Gegenwart werde.""

2) Während die Aktivität dauerhaft sei, erscheine die Erwartung, obwohl sie das elementarere Phänomen sei, nur kurzzeitig wie ein Blitz und hebe in diesen Momenten das Leben auf. Man könne nicht dauerhaft in Erwartung oder gar in Passivität ein Begriff, den Minkowski als Gegenbegriff zu Aktivität ablehnt leben, sondern auf Dauer gestellte Erwartungen würden selbst wieder Aktivitätsformen generieren.

3) Ähnliches scheint auch für die hier untersuchten Erwartungshaltungen zu gelten: Die pessimistischen Schreckensszenarien genauso wie die optimistischen Zielvorgaben dienten als Ansporn zu zukunftsgestaltender Aktivität. Die Annahme einer kontinuierlichen Entwicklung in Richtung auf die neue Zeit"" erforderte grundsätzlich andere Handlungen als die Überzeugung, die neue Zeit"" werde aus einem katastrophischen Bruch hervorgehen. Überhaupt folgte aus dem weit verbreiteten Zeitenwendebewusstsein eine veränderte Wahrnehmung politischer Handlungen. Denn in einer epochalen Umbruchsphase konnten anders als in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess einzelne Handlungen über das Schicksal kommender Generationen entscheiden und somit eine größere Bedeutung gewinnen. Die Konstruktion der Gegenwart als Zeitenwende führte folglich zu einer Aufheizung des politischen Klimas.

4) Vor allem politische Naherwartungen erzeugten tendentiell hektischen Aktionismus und eine Haltung des jetzt oder nie"", während Fernerwartungen, die Ruhe und Gelassenheit nahegelegt hätten, immer unattraktiver wurden. Die Debatten über Optimismus und Pessimismus, Kontinuität und Bruch oder die Dimensionen der Zukunftsvorstellungen fanden also nicht im luftleeren Raum statt, sondern waren trotz ihres oft abstrakt anmutenden Charakters an die konkrete politische Wirklichkeit und bestimmte Handlungsoptionen zurückgebunden. Denn die Zukunft ist fernab aller Ideengeschichte zuallererst ein bestimmtes soziales Konzept von Handlungen in der Gesellschaft.""

5) Politische Handlungen beziehungsweise Vorschläge für politische Handlungen basieren auf bestimmten Zukunftserwartungen und verändern wiederum Zukunftschancen und -perspektiven, indem sie bestimmte Möglichkeiten fördern und andere hemmen oder ganz ausschließen. Dies gilt für alle politischen Äußerungen von der Formulierung allgemeiner Parteiprogramme über Strategiediskussionen bis hin zu konkreten politischen Entscheidungen und Handlungen. Das Spektrum politischer Handlungsvorschläge war im Verlauf der Weimarer Republik zu vielfältig, als dass es hier in seiner inhaltlichen Breite erfasst werden könnte.

Stattdessen werden verschiedene Formen zukunftsgestaltender Aktivität herausgearbeitet. Es wird also danach gefragt, welche Haltungen zur Aktivität au

Über den Autor

Dr. Rüdiger Graf, Jg. 1975, Akademischer Rat auf Zeit, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum.


Klappentext

Die Zukunft der Weimarer Republik wurde vor dem Hintergrund von Krieg und Revolution von den Zeitgenossen intensiv diskutiert. Auf breiter Quellengrundlage untersucht Rüdiger Graf die Zukunftsvorstellungen im gesamten politischen und intellektuellen Spektrum und zeigt, dass sich diese durch einen hohen Gestaltungsoptimismus, das weit verbreitete Bewusstsein, an einer Zeitenwende zu leben, sowie den Willen zur "Tat" auszeichneten. So arbeitet er die Grundlagen eines die Lager übergreifenden Konsenses heraus, auf dessen Basis die harten Auseinandersetzungen der Weimarer Republik erst entstanden. Grafs Analyse lässt die "Krisenjahre der klassischen Moderne" in neuem Licht erscheinen. Beim Wettbewerb "Das Historische Buch 2009" von H-Soz-u-Kult belegt diese Studie den 1. Rang in der Kategorie "Neueste Geschichte".


Nicht-exklusives Verkaufsrecht für: Gesamte Welt.



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