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Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Bd.1
Deutsches Reich 1933-1937. Hrsg. im Auftr. d. Bundesarchivs, d. Instituts f. Zeitgeschichte u. d. Lehrstuhls f. Neuere u. Neueste Geschichte an d. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Gruner, Wolf

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Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Bd.1

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Produktbeschreibung

Das Schriftdenkmal für die ermordeten europäischen Juden

Mit der Edition zum Mord an den europäischen Juden durch das nationalsozialistisch regierte Deutschland wird erstmals eine umfassende, auf 16 Bände geplante Auswahl von Quellen vorgelegt. Das Werk zeigt die zeitgenössischen Kontexte, die Dynamiken und die Zwischenstufen des politischen und gesellschaftlichen Prozesses, der zu dem beispiellosen Massenverbrechen führte.

Es lässt sich als wissenschaftliches Hilfsmittel nutzen oder kann als Schriftdenkmal für die ermordeten Juden Europas gelesen werden: von Lehrern, Forschern, Studenten und von allen Interessierten, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen wollen. Die Edition umfasst authentische Zeugnisse der Verfolger und der Opfer. Sie sind wissenschaftlich kommentiert und werden zum weit überwiegenden Teil erstmals veröffentlicht.

Band 1 dokumentiert die Judenverfolgung zwischen 1933 und 1937. Die chronologisch angeordneten Schriftzeugnisse lassen sichtbar werden, wie die Entrechtung und soziale Isolation der Juden in Deutschland vorangetrieben wurde, welche Rolle der Terror, das staatliche Kalkül und die Gleichgültigkeit sehr vieler Deutscher spielten. Nach kurzer Zeit war ein Zustand erreicht, wie ihn der Berliner Rabbiner Joachim Prinz 1935 beschrieb: "Des Juden Los ist: nachbarlos zu sein. Wir würden das alles nicht so schmerzlich empfinden, hätten wir nicht das Gefühl, dass wir einmal Nachbarn besessen haben."

Band 1 dokumentiert die Judenverfolgung zwischen 1933 und 1937. Die chronologisch angeordneten Schriftzeugnisse lassen sichtbar werden, wie die Entrechtung und soziale Isolation der Juden in Deutschland vorangetrieben wurde, welche Rolle der Terror, das staatliche Kalkül und die Gleichgültigkeit sehr vieler Deutscher spielten. Nach kurzer Zeit war ein Zustand erreicht, wie ihn der Berliner Rabbiner Joachim Prinz 1935 beschrieb: "Des Juden Los ist: nachbarlos zu sein. Wir würden das alles nicht so schmerzlich empfinden, hätten wir nicht das Gefühl, dass wir einmal Nachbarn besessen haben."

Auf der Basis der Edition realisiert der Bayerische Rundfunk die dokumentarische Höredition "Die Quellen sprechen", die in Staffeln gesendet wird und unter www.die-quellen-sprechen.de nachzuhören ist.

Youtube-Link zur VEJ-Abschlusskonferenz: Deutsches Reich (Panel 1, 9. Mai 2023) und NS-Führung und deutsche Gesellschaft (Panel 10, 11. Mai 2023)

Vom 9. bis zum 11. Mai 2023 fand mit "Der Holocaust als europäisches Ereignis" die Abschlusskonferenz der Edition "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945" im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin statt.


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort;8
3;Editorische Vorbemerkung;11
4;Einleitung;14
4.1;Judenemanzipation und Kulturnation;15
4.2;Vom Kaiserreich zum Ersten Weltkrieg;18
4.3;Juden im Ersten Weltkrieg;23
4.4;Antisemitismus während der Weimarer Republik;25
4.5;Die deutschen Juden zu Beginn der NS-Zeit;30
4.6;Antisemitismus als Staatsziel;31
4.7;Verhaltensweisen der "arischen" Mehrheit;36
4.8;Reaktionen der Verfolgten;37
4.9;Zwischen Gewalt und Sonderrecht;39
4.10;Rückzug, Selbsthilfe und Emigration;42
4.11;1935, das Jahr der Nürnberger Gesetze;45
4.12;Die Zentralisierung der Judenpolitik;48
5;Dokumentenverzeichnis 1933-1937;52
6;Dokumente des Jahres 1933;66
7;Dokumente des Jahres 1934;280
8;Dokumente des Jahres 1935;408
9;Dokumente des Jahres 1936;547
10;Dokumente des Jahres 1937;632
11;Glossar;764
12;Abkürzungsverzeichnis;765
13;Verzeichnis der im Dokumententeil genannten Archive, Quellen und Darstellungen;776
14;Register der Institutionen, Firmen und Zeitschriften;784
15;Ortsregister;795
16;Personenregister;800 1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort;8
3;Editorische Vorbemerkung;11
4;Einleitung;14
5;Dokumentenverzeichnis 1933-1937;52
6;Glossar;764
7;Abkürzungsverzeichnis;765
8;Verzeichnis der im Dokumententeil genannten Archive, Quellen und Darstellungen;776
9;Register der Institutionen, Firmen und Zeitschriften;784
10;Ortsregister;795
11;Personenregister;800

"Ist das lesbar? Ebenso wie Walter Kempowskis berühmte Sammlung 'Echolot': Unbedingt!"
Stefan Reinecke, TAZ, 1/2008

"Wer die ersten 300 Seiten des ersten Bandes liest, der merkt, wie schwer es ihm fällt, den Band aus der Hand zu legen. Die Quellen entfalten eine starke Kraft."
Arno Widmann, Frankfurter Rundschau, 1/2008

"Der von Wolf Gruner bearbeitete Band, der die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden im Deutschen Reich von 1933 bis 1937 umfasst, wird den hohen Ansprüchen gerecht. [...] Der Abschnitt der antijüdischen Politik des NS-Regimes (bis 1938) [...] wird in der Einleitung souverän zusammengefasst."
Andreas Mix, Berliner Zeitung, 1/2008

"Wer sich auf das Buch einlässt, kann davon mehr anschaulichen Gewinn haben als von jedem Museumsbesuch. [...] Wenn die weiteren Bände so gut sind wie der erste, dann wird die Publikation der Holocaust-Dokumentation sich gelohnt haben."
Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung, 1/2008

"[...] präzise kommentierte Dokumente [...] Der Band räumt mit den Mythen der Holocaust-Geschichtsschreibung auf"
Eckhard Fuhr, Die Welt, 1/2008

"ungemein vielversprechende Edition"
Bernhard Schulz, Tagesspiegel, 1/2008

"Die Dokumente sind durchgängig sorgfältig ediert und mit gründlichen wissenschaftlichen Anmerkungen versehen, die die jeweiligen Kontexte erschließen." [...] Alles in allem steht ein beeindruckendes Textdokument zu erwarten, das - mit den Worten der Herausgeber - durchaus zutreffend als 'Schriftdenkmal für die ermordeten europäischen Juden' bezeichnet werden kann."
Manfred Gailus, Neue Zürcher Zeitung, Nr. 161, 6/2008

"Der mit dem ersten Band bestens gelungene Auftakt lässt gutes Gelingen für die weiteren Bände der Quellenedition wünschen und erwarten."
Monica Kingreen, Newsletter des Fritz Bauer Instituts, Herbst 2008

"Bei der Edition handelt es sich um eines der größten zeitgeschichtlichen Publikationsvorhaben."
Hans Mommsen, Die Zeit, 11/2008

"in diesem ersten Band wird deutlich, dass die Herausgeber nicht nur hohe Ansprüche an sich und ihr Werk stellen, sondern ihnen auch gerecht werden. [...] Dem Verlag, den Herausgebern und dem Bearbeiter darf man zu diesem ersten Band gratulieren."
Wilfried Setzler, Schwäbische Heimat, 4/2009

"Die auf sechzehn Bände angelegt Dokumentation (...) darf als das wichtigste und ambitionierteste Quellen-Editionsprojekt dieser Jahre gelten."
Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 4/2011


Herausgegeben im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Freiburg
Antisemitismus während der Weimarer Republik (S. 24)

Schon in der ersten Phase der Weimarer Zeit formierten sich die Antisemiten neu und in bis dahin nicht gekannter Zahl. Zunächst sammelten sie sich vorzugsweise im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund, der 1922 rund 600 Ortsvereine mit 200 000 Mitgliedern hatte.23 Erst jetzt, in der für Verschwörungs-, Verrats- und Untergangstheorien empfänglichen Nachkriegszeit, wurde das Buch "Protokolle der Weisen von Zion" in einer deutschen Ausgabe von 1920 wirksam.

Es handelte sich um eine grobschlächtige Fälschung der Geheimpolizei des zaristischen Russland, in der fabuliert wird, führende jüdische Repräsentanten hätten sich am Rande des Baseler Zionistenkongresses von 1897 zur Übernahme der Weltherrschaft verschworen. Daneben wurde der Roman "Die Sünde wider das Blut" zum Erfolg. Er verkaufte sich von 1917 bis 1934 in 250 000 Exemplaren.

Geschrieben hatte ihn der Chemiker Arthur Dinter, der darin den rassenbiologisch begründeten "Blutschutz" verfocht – ein Begriff, der nach dem opferreichen, noch dazu verlorenen Krieg auf das Interesse eines Publikums traf, das sich in extremer Weise schutzlos und ausgeblutet fühlte. Als das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik 1927 in Berlin-Dahlem gegründet wurde, berief die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft den Anthropologen Eugen Fischer zum Direktor.

Zusammen mit dem Botaniker Erwin Baur, dem Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Züchtungsforschung, und mit seinem Schüler Fritz Lenz hatte Fischer 1920/21 das zweibändige Grundlagenwerk "Menschliche Erblichkeitslehre und Rassenhygiene" veröffentlicht. Es wurde kurz "Baur-Fischer-Lenz" genannt, erschien bis 1944 in mehreren Auflagen und gab sich als seriöse Wissenschaft. Aber die dezente Form gelehrter Prosa ließ das rasse- und erbhygienische Denken in den Kreisen salonfähig werden, die der Gossenantisemitismus abstieß. Baur, Fischer und Lenz wandelten das grobe Vorurteil in scheinbar fundierte, biologisch begründete Erkenntnis, den "jüdischen Zinken" in eine dominant erbliche "konvexe Nase".

In dem von Fischer verfassten Abschnitt konnte man über "die Sonderstellung der Juden" lesen, dass sie "aus dem Bereich der Europäer völlig herausfallen". Daraus folgte für die "Bastardbevölkerung", also für die gemeinsamen Nachkommen von Juden und Fischerschen Normeuropäern, dass die dominanten Merkmale der Juden durchschlügen: "das schwarze Haar, die konvexe Nase und vielleicht noch das eine oder andere in der Physiognomie".

Lenz legte in seinem Abschnitt die Gefahren dar, die in erbbiologischer Hinsicht von Juden ausgehen würden.Mit Statistiken unterlegt behauptete er, Juden seien wesentlich häufiger erblich blind und taubstumm, erkrankten öfter an Diabetes und seien besonders anfällig für "manische und melancholische Störungen".Hingegen überträfe "der nordische Mensch" alle anderen Rassen an "Willensstetigkeit und sorgender Voraussicht", er marschiere "hinsichtlich der geistigen Begabung an der Spitze der Menschheit".

Der Eliteforscher Lenz kam zu dem Ergebnis, die vorderasiatische Rasse, zu der er die Juden zählte, verfüge über Erbanlagen, die "weniger auf Beherrschung und Ausnützung der Natur als auf Beherrschung und Ausnützung der Menschen" gerichtet seien. Er schrieb den Juden eine "erstaunliche Fähigkeit" zu,"sich in die Seele anderer Menschen zu versetzen und sie nach ihrem Willen zu

Klappentext



Mit der Edition zum Mord an den europäischen Juden durch das nationalsozialistisch regierte Deutschland wird erstmals eine umfassende, auf 16 Bände geplante Auswahl von Quellen vorgelegt. Das Werk zeigt die zeitgenössischen Kontexte, die Dynamiken und die Zwischenstufen des politischen und gesellschaftlichen Prozesses, der zu dem beispiellosen Massenverbrechen führte. Es lässt sich als wissenschaftliches Hilfsmittel nutzen oder kann als Schriftdenkmal für die ermordeten Juden Europas gelesen werden: von Lehrern, Forschern, Studenten und von allen Interessierten, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen wollen. Die Edition umfasst authentische Zeugnisse der Verfolger und der Opfer. Sie sind wissenschaftlich kommentiert und werden zum weit überwiegenden Teil erstmals veröffentlicht. Band 1 dokumentiert die Judenverfolgung zwischen 1933 und 1937. Die chronologisch angeordneten Schriftzeugnisse lassen sichtbar werden, wie die Entrechtung und soziale Isolation der Juden in Deutschland vorangetrieben wurde, welche Rolle der Terror, das staatliche Kalkül und die Gleichgültigkeit sehr vieler Deutscher spielten. Nach kurzer Zeit war ein Zustand erreicht, wie ihn der Berliner Rabbiner Joachim Prinz 1935 beschrieb: "Des Juden Los ist: nachbarlos zu sein. Wir würden das alles nicht so schmerzlich empfinden, hätten wir nicht das Gefühl, dass wir einmal Nachbarn besessen haben."


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