Die Reihe Texte und Textgeschichte, begründet von der Würzburger Forschergruppe Prosa des deutschen Mittelalters unter ihrem Leiter Kurt Ruh, enthält Ausgaben und Untersuchungen zu breitüberlieferten und wirkungsmächtigen Gebrauchstexten des deutschen Spätmittelalters, dargeboten und aufbereitet unter Betonung der kommunikativen Funktion von Literatur, dem Wechselverhältnis von Autor, Schreiber und Publikum. Das bedeutet die primäre Berücksichtigung der Textmutationen im Verlaufe der Überlieferung; wie diese editorisch optimal darzustellen sind, ist das methodische Ziel jeder der Ausgaben (überlieferungsgeschichtliche Methode). Die Untersuchungen sind auf die je besonderen Gegebenheiten der Überlieferung ausgerichtet textgeographisch, textchronologisch und textsoziologisch , erarbeiten die Quellen und verfolgen die Wirkung.
Der Wiener Hofkaplan Ulrich von Pottenstein ( 1416), bekannt als Übersetzer der lateinischen Cyrillusfabeln, hat mit seinem "Handbuch der gelehrten Katechese", von ihm selbst nur 'buoch' genannt, das größte Summenwerk des deutschen Mittelalters (etwa 1060 Folioblätter) geschaffen. In vier Teilen legt er das Pater noster (I), das Ave Maria (II), das Credo (III) und die Zehn Gebote (IV) aus. Seine Quellen sind die maßgeblichen Werke der lateinischen Theologie und Pastoralliteratur ("Decretum Gratiani", "Summa theologiae" des Thomas von Aquin, "Summa de vitiis et virtutibus" des Wilhelm von Peyrant). Mit Rücksicht auf seine Benutzer, Kleriker und Laien, wählt er, Luther vergleichbar, eine Sprachform, die sich dem gemeinen lauf dewtscher sprach nach des lanndes gewonheit (Prolog) anschließt.
Der vorliegende Band, eine Arbeit des Sonderforschungsbereiches 226 Würzburg/Eichstätt, erschließt Ulrichs Werk als einzigartiges Zeugnis volkssprachlicher Wissensvermittlung im deutschen Spätmittelalter durch die Edition des wichtigen Prologs zum Gesamtwerk und des Ersten Gebotes der Dekalogauslegung (IV) mit Beigabe der neu entdeckten Quellen. Eine umfängliche Einleitung informiert über den Autor und insbesondere sein Werk, seinen Aufbau und Inhalt, seine Sprache und Quellen, sowie seine Überlieferung und Wirkung.
Klappentext
rnDer Wiener Hofkaplan Ulrich von Pottenstein (+ 1416), bekannt als Übersetzer der lateinischen Cyrillusfabeln, hat mit seinem "Handbuch der gelehrten Katechese", von ihm selbst nur 'buoch' genannt, das größte Summenwerk des deutschen Mittelalters (etwa 1060 Folioblätter) geschaffen. In vier Teilen legt er das Pater noster (I), das Ave Maria (II), das Credo (III) und die Zehn Gebote (IV) aus. Seine Quellen sind die maßgeblichen Werke der lateinischen Theologie und Pastoralliteratur ("Decretum Gratiani", "Summa theologiae" des Thomas von Aquin, "Summa de vitiis et virtutibus" des Wilhelm von Peyrant). Mit Rücksicht auf seine Benutzer, Kleriker und Laien, wählt er, Luther vergleichbar, eine Sprachform, die sich dem gemeinen lauf dewtscher sprach nach des lanndes gewonheit (Prolog) anschließt. rnDer vorliegende Band, eine Arbeit des Sonderforschungsbereiches 226 Würzburg/Eichstätt, erschließt Ulrichs Werk als einzigartiges Zeugnis volkssprachlicher Wissensvermittlung im deutschen Spätmittelalter durch die Edition des wichtigen Prologs zum Gesamtwerk und des Ersten Gebotes der Dekalogauslegung (IV) mit Beigabe der neu entdeckten Quellen. Eine umfängliche Einleitung informiert über den Autor und insbesondere sein Werk, seinen Aufbau und Inhalt, seine Sprache und Quellen, sowie seine Überlieferung und Wirkung.