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Der Panama-Hut
oder Was einen guten Therapeuten ausmacht
Irvin D. Yalom

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Der Panama-Hut

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Produktbeschreibung

Los Angeles Times sagt:

"Yalom ist ein begnadeter Geschichtenerzähler."

San Francisco Chronicle sagt:

"Yalom stellt die seltene Kombination eines Wissenschaftlers dar, der über die Gabe der Phantasie und Fabulierfreude verfügt."

AUTOR: Irvin D. Yalom

Irvin D. Yalom wurde 1931 als Sohn russischer Einwanderer in Washington, D.C. geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Psychoanalytiker in den USA und ist vielfach ausgezeichnet. Seine Fachbücher gelten als Klassiker. Seine Romane wurden international zu Bestsellern und zeigen, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten und aufregendsten Geschichten bietet, wenn man sie nur zu erzählen weiß.

UEBERSETZUNG: Almuth Carstens

Almuth Carstens, 1948 in Kiel geboren, hat u. a. Soziologie studiert und lebte längere Zeit in Amerika. Sie ist Übersetzerin von u. a. Kathy Acker, Jane Rogers, Alice Sebold und Jeff Talarigo. Sie lebt heute in Berlin.
Schlüsselmomente der Psychoanalyse – humorvoll und lehrreich in Szene gesetzt

Wie sieht es aus, das richtige Verhältnis zwischen Therapeut und Klient? Welche Abgründe gilt es zu verbergen, welche offen zu legen? Was ist von Patiententräumen zu halten, in denen der Therapeut eine entscheidende Rolle spielt? Irvin D. Yalom, Amerikas angesehenster und wortgewaltigster Psychotherapeut, zieht die Bilanz seines über fünfzigjährigen Berufslebens und beschert seinen Lesern ungewohnte Einblicke in das Leben eines Therapeuten – ein lehrreiches und mit zahlreichen Anekdoten gewürztes Lesevergnügen.
Es ist dunkel. Ich betrete Ihre Praxis, kann Sie dort jedoch nirgends finden. Die Praxis ist leer. Ich sehe mich um. Das Einzige, was ich entdecke, ist Ihr Panama-Hut. Und der ist voller Spinnweben.

Die Träume meiner Patienten haben sich verändert. Mein Hut ist voller Spinnweben. Meine Praxis ist dunkel und verlassen. Ich bin nirgendwo zu finden.
Meine Patienten sorgen sich um meine Gesundheit: Werde ich den langen Zeitraum, den ihre Therapie in Anspruch nimmt, überleben? Wenn ich in Urlaub fahre, fürchten sie, dass ich nicht zurückkehre. Sie malen sich aus, wie sie an meiner Beerdigung teilnehmen oder mein Grab besuchen.
Meine Patienten lassen mich nie vergessen, dass ich alt werde. Aber damit erfüllen sie nur ihre Aufgabe: Habe ich sie nicht aufgefordert, all ihre Gefühle, Gedanken und Träume zu offenbaren? Sogar potenzielle neue Patienten stimmen in den Chor ein und begrüßen mich unweigerlich mit der Frage: "Nehmen Sie immer noch Patienten an?"
Eine unserer Hauptmethoden der Todesleugnung ist der Glaube an eine persönliche Besonderheit, die Überzeugung, dass wir von biologischen Notwendigkeiten ausgenommen sind und das Leben uns nicht ebenso hart mitspielen wird wie allen anderen. Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren einen Augenarzt aufsuchte, weil ich nicht mehr so gut sah. Er erkundigte sich nach meinem Alter und meinte dann: "Achtundvierzig, aha. Ja, Sie sind pünktlich dran, ganz nach Plan!"
Natürlich wusste ich vom Verstand her, dass er völlig Recht hatte, doch aus meinem tiefsten Innern stieg ein Schrei empor: "Welcher Plan? Wessen Plan? Mag ja sein, dass Sie und andere pünktlich nach Plan funktionieren, aber ich doch nicht!"
Und so wird mir mit Schrecken klar, dass ich in eine Spätphase meines Lebens eintrete. Meine Ziele, Interessen und Ambitionen haben sich auf vorhersagbare Weise verändert. In seiner Studie über den Lebenszyklus beschrieb Erik Erickson diesen späten Lebensabschnitt als Stadium der Generativität, eine postnarzisstische Phase, in der sich die Aufmerksamkeit für die eigene Entwicklung zur Fürsorge für und zum Interesse an nachfolgenden Generationen wandelt. Jetzt, da ich mich den siebzig nähere, weiß ich die Klarheit von Ericksons Sichtweise zu schätzen. Sein Konzept der Generativität scheint mir richtig. Ich möchte weitergeben, was ich gelernt habe. Und zwar so bald wie möglich.
Der nächsten Generation von Psychotherapeuten Anleitung und Inspiration zu bieten, wird heute jedoch immer problematischer, weil unser Fachgebiet in einer tiefen Krise steckt. Ein von wirtschaftlichen Überlegungen gesteuertes Gesundheitssystem schreibt eine radikale Veränderung der psychologischen Behandlung vor, sodass die Psychotherapie jetzt zur Rationalisierung verpflichtet ist - das heißt vor allem kostengünstig und damit notgedrungen kurz, oberflächlich und wenig fundiert sein muss.
Ich mache mir Sorgen darüber, wie die nächste Generation leistungsfähiger Psychotherapeuten ausgebildet werden wird. Sicherlich nicht als Assistenten von Psychiatern. Die Psychiatrie steht kurz davor, das Feld der Psychotherapie zu verlassen. Junge Psychiater sind gezwungen, sich auf Psychopharmakologie zu spezialisieren, weil Kosten für eine Psychotherapie mittlerweile nur noch dann erstattet werden, wenn sie von niedrig honorierten (anders gesagt: schlecht ausgebildeten) Ärzten durchgeführt wird. Es scheint gewiss, dass die heutige Generation klinischer Psychiater, die sich sowohl in der Psychotherapie als auch in pharmakologischer Behandlung auskennt, eine aussterbende Spezies ist.
Wie steht es mit einer Ausbildung in klinischer Psychologie - die diese Lücke offensichtlich füllen könnte? Leider sind klinische Psychologen demselben Druck des Marktes ausgesetzt wie die Psychotherapeuten, und psychologische Institute, die Doktoranden aufnehmen, reagieren damit, dass sie eine Therapie lehren, die symptomorientiert, kurz und damit kostengünstig ist.
Also sorge ich mich um die Psychotherapie - um ihre Deformation durch ökonomische Zwänge und um ihre Verarmung durch radikal gekürzte Ausbildungsprogramme. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass auch künftig Therapeuten aus verschiedenen pädagogischen Disziplinen (Psychologie, Beratung, Sozialarbeit, Seelsorge, klinische Philosophie) weiterhin eine gründliche Ausbildung anstreben und selbst unter dem Druck der Realitäten des Gesundheitssystems Patienten finden werden, die ein umfassendes Wachstum und Veränderung zum Ziel haben und willens sind, sich auf eine zeitlich offene Therapie einzulassen. Für diese Therapeuten und diese Patienten habe ich Der Panama-Hut geschrieben.
Studenten rate ich auf den folgenden Seiten von Sektierertum ab und schlage ihnen einen therapeutischen Pluralismus vor, bei dem effektive Interventionen sich aus unterschiedlichen Therapie-Ansätzen speisen. Ich selbst arbeite allerdings überwiegend in einem interpersonalen oder einem existenziellen Bezugsrahmen. Daher ist der Großteil meiner Ratschläge aus der einen oder anderen dieser beiden Perspektiven abgeleitet.
Seit meinem Einstieg in die Psychiatrie habe ich zwei dauerhafte Interessen: die Gruppentherapie und die existenzielle Therapie. Es sind parallele Interessen, die jedoch beide separat funktionieren: Das heißt, ich praktiziere keine "existenzielle Gruppentherapie" - ich wüsste auch gar nicht, was das sein sollte. Diese zwei Methoden unterscheiden sich nicht nur in ihrer äußeren Form (das heißt, eine Gruppe mit ungefähr sechs bis neun Mitgliedern gegenüber einer Eins-zu-Eins-Sitzung bei der existenziellen Therapie), sondern sie sind auch in ihrem Bezugssystem fundamental unterschiedlich. Wenn ich gruppentherapeutisch mit Patienten arbeite, habe ich einen interpersonalen Ansatz und setze voraus, dass diese Patienten wegen ihrer Unfähigkeit, befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, am Leben verzweifeln.
Operiere ich dagegen in einem existenziellen Bezugsrahmen, so gehe ich von einer ganz anderen Annahme aus: dass die Patienten als Ergebnis einer Konfrontation mit den harten Tatsachen des Menschseins - den "Gegebenheiten" der Existenz - am Leben verzweifeln. Da zahlreiche Hinweise in diesem Buch sich aus diesem existenziellen Rahmen herleiten, der vielen Lesern unbekannt ist, hier eine kurze Einführung.
Die existenzielle Psychotherapie ist ein dynamisches therapeutisches Verfahren, das sich auf Belange konzentriert, die in der Existenz wurzeln.
Lassen Sie mich diese knappe Definition erweitern, indem ich den Ausdruck "dynamisches Verfahren" näher erkläre. Dynamisch hat sowohl eine umgangssprachliche als auch eine technische Bedeutung. Die umgangssprachliche Bedeutung von dynamisch (abgeleitet vom griechischen dynasthai - vermögen, können), die Kraft oder Vitalität impliziert (das heißt eines Dynamos, eines Football-Spielers oder politischen Redners), ist hier offensichtlich nicht relevant. Denn wenn das die Bedeutung von "dynamisch" wäre, wo ist dann der Therapeut, der behaupten würde, nicht-dynamisch, nämlich schwerfällig und träge zu sein?


Schlüsselmomente der Psychoanalyse - humorvoll und lehrreich in Szene gesetzt

Wie sieht es aus, das richtige Verhältnis zwischen Therapeut und Klient? Welche Abgründe gilt es zu verbergen, welche offen zu legen? Was ist von Patiententräumen zu halten, in denen der Therapeut eine entscheidende Rolle spielt? Irvin D. Yalom, Amerikas angesehenster und wortgewaltigster Psychotherapeut, zieht die Bilanz seines über fünfzigjährigen Berufslebens und beschert seinen Lesern ungewohnte Einblicke in das Leben eines Therapeuten - ein lehrreiches und mit zahlreichen Anekdoten gewürztes Lesevergnügen.
"Yalom ist ein begnadeter Geschichtenerzähler." Los Angeles Times
Irvin D. Yalom wurde 1931 als Sohn russischer Einwanderer in Washington, D.C. geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Psychoanalytiker in den USA und ist vielfach ausgezeichnet. Seine Fachbücher gelten als Klassiker. Seine Romane wurden international zu Bestsellern und zeigen, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten und aufregendsten Geschichten bietet, wenn man sie nur zu erzählen weiß. Almuth Carstens, 1948 in Kiel geboren, hat u. a. Soziologie studiert und lebte längere Zeit in Amerika. Sie ist Übersetzerin von u. a. Kathy Acker, Jane Rogers, Alice Sebold und Jeff Talarigo. Sie lebt heute in Berlin.
Es ist dunkel. Ich betrete Ihre Praxis, kann Sie dort jedoch nirgends finden. Die Praxis ist leer. Ich sehe mich um. Das Einzige, was ich entdecke, ist Ihr Panama-Hut. Und der ist voller Spinnweben.

Die Träume meiner Patienten haben sich verändert. Mein Hut ist voller Spinnweben. Meine Praxis ist dunkel und verlassen. Ich bin nirgendwo zu finden.
Meine Patienten sorgen sich um meine Gesundheit: Werde ich den langen Zeitraum, den ihre Therapie in Anspruch nimmt, überleben? Wenn ich in Urlaub fahre, fürchten sie, dass ich nicht zurückkehre. Sie malen sich aus, wie sie an meiner Beerdigung teilnehmen oder mein Grab besuchen.
Meine Patienten lassen mich nie vergessen, dass ich alt werde. Aber damit erfüllen sie nur ihre Aufgabe: Habe ich sie nicht aufgefordert, all ihre Gefühle, Gedanken und Träume zu offenbaren? Sogar potenzielle neue Patienten stimmen in den Chor ein und begrüßen mich unweigerlich mit der Frage: "Nehmen Sie immer noch Patienten an?"
Eine unserer Hauptmethoden der Todesleugnung ist der Glaube an eine persönliche Besonderheit, die Überzeugung, dass wir von biologischen Notwendigkeiten ausgenommen sind und das Leben uns nicht ebenso hart mitspielen wird wie allen anderen. Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren einen Augenarzt aufsuchte, weil ich nicht mehr so gut sah. Er erkundigte sich nach meinem Alter und meinte dann: "Achtundvierzig, aha. Ja, Sie sind pünktlich dran, ganz nach Plan!"
Natürlich wusste ich vom Verstand her, dass er völlig Recht hatte, doch aus meinem tiefsten Innern stieg ein Schrei empor: "Welcher Plan? Wessen Plan? Mag ja sein, dass Sie und andere pünktlich nach Plan funktionieren, aber ich doch nicht!"
Und so wird mir mit Schrecken klar, dass ich in eine Spätphase meines Lebens eintrete. Meine Ziele, Interessen und Ambitionen haben sich auf vorhersagbare Weise verändert. In seiner Studie über den Lebenszyklus beschrieb Erik Erickson diesen späten Lebensabschnitt als Stadium der Generativität, eine postnarzisstische Phase, in der sich die Aufmerksamkeit für die eigene Entwicklung zur Fürsorge für und zum Interesse an nachfolgenden Generationen wandelt. Jetzt, da ich mich den siebzig nähere, weiß ich die Klarheit von Ericksons Sichtweise zu schätzen. Sein Konzept der Generativität scheint mir richtig. Ich möchte weitergeben, was ich gelernt habe. Und zwar so bald wie möglich.
Der nächsten Generation von Psychotherapeuten Anleitung und Inspiration zu bieten, wird heute jedoch immer problematischer, weil unser Fachgebiet in einer tiefen Krise steckt. Ein von wirtschaftlichen Überlegungen gesteuertes Gesundheitssystem schreibt eine radikale Veränderung der psychologischen Behandlung vor, sodass die Psychotherapie jetzt zur Rationalisierung verpflichtet ist - das heißt vor allem kostengünstig und damit notgedrungen kurz, oberflächlich und wenig fundiert sein muss.
Ich mache mir Sorgen darüber, wie die nächste Generation leistungsfähiger Psychotherapeuten ausgebildet werden wird. Sicherlich nicht als Assistenten von Psychiatern. Die Psychiatrie steht kurz davor, das Feld der Psychotherapie zu verlassen. Junge Psychiater sind gezwungen, sich auf Psychopharmakologie zu spezialisieren, weil Kosten für eine Psychotherapie mittlerweile nur noch dann erstattet werden, wenn sie von niedrig honorierten (anders gesagt: schlecht ausgebildeten) Ärzten durchgeführt wird. Es scheint gewiss, dass die heutige Generation klinischer Psychiater, die sich sowohl in der Psychotherapie als auch in pharmakologischer Behandlung auskennt, eine aussterbende Spezies ist.
Wie steht es mit einer Ausbildung in klinischer Psychologie - die diese Lücke offensichtlich füllen könnte? Leider sind klinische Psychologen demselben Druck des Marktes ausgesetzt wie die Psychotherapeuten, und psychologische Institute, die Doktoranden aufnehmen, reagieren damit, dass sie eine Therapie lehren, die symptomorientiert, kurz und damit kostengünstig i

Über den Autor



Irvin D. Yalom wurde 1931 als Sohn russischer Einwanderer in Washington, D.C. geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Psychoanalytiker in den USA und ist vielfach ausgezeichnet. Seine Fachbücher gelten als Klassiker. Seine Romane wurden international zu Bestsellern und zeigen, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten und aufregendsten Geschichten bietet, wenn man sie nur zu erzählen weiß.


Klappentext



Schlüsselmomente der Psychoanalyse - humorvoll und lehrreich in Szene gesetzt

Wie sieht es aus, das richtige Verhältnis zwischen Therapeut und Klient? Welche Abgründe gilt es zu verbergen, welche offen zu legen? Was ist von Patiententräumen zu halten, in denen der Therapeut eine entscheidende Rolle spielt? Irvin D. Yalom, Amerikas angesehenster und wortgewaltigster Psychotherapeut, zieht die Bilanz seines über fünfzigjährigen Berufslebens und beschert seinen Lesern ungewohnte Einblicke in das Leben eines Therapeuten - ein lehrreiches und mit zahlreichen Anekdoten gewürztes Lesevergnügen.

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