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Jenseits der Schatten
Roman
Brent Weeks

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Produktbeschreibung

AUTOR: Brent Weeks

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Seither wurde er mehrfach für sein Werk ausgezeichnet und ist ein fester Bestandteil der »New York Times«- und der SPIEGEL-Bestsellerliste. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.
Der fulminante Abschluss der spannenden Assassinen-Trilogie

Kylar Stern war der wahrscheinlich beste Assassine der Welt – bis er dem Töten für immer abschwor. Doch nun werden seine besonderen Talente wieder benötigt. Denn Kylars Heimat steht unter Belagerung, und die Hoffnung seiner Freunde ruht auf ihm genauso schwer wie das Vertrauen seines Königs. Ihm allein kann es jetzt noch gelingen, das Reich zu retten. Doch Kylars Plan ist selbstmörderisch und nahezu unmöglich durchzuführen – die Ermordung eines Gottes!

Alle Bände der Schatten-Trilogie

Band 1 - Der Weg in die Schatten

Band 2 - Am Rande der Schatten

Band 3 - Jenseits der Schatten


Logan Gyre sa?im blutigen Schlamm des Schlachtfeldes bei Pavvils Hain, als Terah Graesin zu ihm kam. Es war kaum eine Stunde her, dass sie die Khalidori vernichtend geschlagen hatten, als der monstr?se Ferali, der geschaffen worden war, um die cenarische Armee zu verschlingen, sich stattdessen gegen seine khalidori- schen Meister gewandt hatte. Logan hatte die Dinge befohlen, die ihm am dringlichsten erschienen waren, und dann all seine Leute entlassen, damit sie an den Feiern teilnehmen konnten, die im Lager der Cenarier abgehalten wurden.
Terah Graesin kam allein. Logan sa?auf einem niedrigen Felsen, ohne den Schmutz ringsum zu beachten. Das feine Tuch seiner Kleider war so mit Blut und Schlimmerem besudelt, dass sie ohnehin nicht mehr brauchbar sein w?rden. Terahs Gewand dagegen war bis auf den unteren Saum makellos. Sie trug zwar hohe Schuhe, aber sie waren nicht hoch genug, um sie vor dem dicken Matsch zu sch?tzen. Als sie Logan erreichte, blieb sie vor ihm stehen. Er erhob sich nicht.
Sie tat so, als bemerke sie es nicht. Er tat so, als bemerke er nicht, dass ihre Leibwache ? die nicht vom Blut der Schlacht besudelt war ? keine hundert Schritt entfernt hinter B?en versteckt Aufstellung genommen hatte. Es konnte nur einen Grund geben, weshalb Terah Graesin gekommen war: Sie fragte sich, ob sie noch K?nigin war.
Wenn Logan nicht so vollkommen ersch?pft gewesen w?, h?e ihn das Ganze erheitert. Terah war allein zu ihm gegangen, um Verwundbarkeit oder Furchtlosigkeit zu demonstrieren. ?Ihr wart heute ein Held?, sagte Terah. ?Ihr habt der Kreatur des Gottk?nigs Einhalt geboten. Man sagt, Ihr h?et sie get?tet.?
Logan sch?ttelte den Kopf. Er hatte auf den Ferali eingestochen, und der Gottk?nig hatte die Kreatur daraufhin verlassen, aber andere hatten ihm ernstere Wunden zugef?gt als er. Irgendetwas anderes hatte den Gottk?nig aufgehalten, nicht er, Logan.
?Ihr habt ihr befohlen, unsere Feinde zu vernichten, und sie hat es getan. Ihr habt Cenaria gerettet.?
Logan zuckte die Achseln. Das schien alles schon lange her zu sein.
?Ich nehme an, die Frage ist?, fuhr Terah Graesin fort, ?habt Ihr Cenaria f?r Euch selbst gerettet oder f?r uns alle??
Logan spuckte ihr vor die F??. ?Verschont mich mit diesem Mist, Terah. Ihr denkt, Ihr k?nnt mit mir spielen? Ihr habt nichts anzubieten, nichts, mit dem Ihr drohen k?nnt. Wenn Ihr eine Frage an mich habt, dann zeigt wenigstens so viel Respekt und fragt einfach.?
Terahs R?cken versteifte sich, sie hob das Kinn, und eine ihrer H?e zuckte, aber dann hielt sie inne.
Das Zucken der Hand war Logan nicht entgangen. W? es, wenn sie die Hand gehoben h?e, f?r ihre M?er das Zeichen gewesen anzugreifen? Logan blickte an ihr vorbei in den Wald am Rand des Schlachtfeldes, aber das Erste, was er sah, waren nicht ihre Leute. Er sah seine eigenen. Agons Hunde ? darunter zwei der erstaunlich begabten Bogensch?tzen, die Agon mit ymmurischen B?gen ausger?stet und zu Hexenj?rn gemacht hatte ? hatten heimlich hinter Terahs Leibwachen Position bezogen. Beide Hexenj?r hatten Pfeile an die Sehnen gelegt, aber ihre
B?gen noch nicht gespannt. Beide M?er hatten offensichtlich darauf geachtet, sich so hinzustellen, dass Logan sie gut sehen konnte; von den ?brigen Hunden war indessen keiner klar zu erkennen.
Einer der J?r blickte abwechselnd zu Logan und einem Ziel im Wald. Logan folgte seinem Blick und entdeckte einen verborgenen Bogensch?tzen Terahs, der mit seinem Pfeil auf ihn zielte und auf Terahs Signal wartete. Der andere Hexenj?r hatte den Blick auf Terah Graesins R?cken gerichtet. Sie beide warteten auf ein Signal von Logan. Logan h?e wissen m?ssen, dass seine auf der Stra? gro?gewordenen Gefolgsleute ihn nicht allein lassen w?rden, wenn Terah Graesin in der N? war.
Er blickte Terah an. Sie war schlank, sch?n, mit herrischen gr?nen Augen, die Logan an die Augen seiner Mutter erinnerten. Terah glaubte, dass Logan nichts von ihren Leuten im Wald wusste. Sie dachte, dass Logan nicht wusste, dass sie am l?eren Hebel sa? ?Ihr habt mir heute Morgen unter nicht gerade idealen Umst?en Gefolgschaft geschworen?, sagte Terah. ?Habt Ihr vor, Euren Schwur zu halten, oder beabsichtigt Ihr, Euch selbst zum K?nig zu machen??
Sie brachte es offenbar nicht fertig, ihn direkt zu fragen. Es war ihr nicht gegeben, nicht einmal jetzt, da sie glaubte, Logan v?llig in der Hand zu haben. Sie w?rde keine gute K?nigin sein.
Logan dachte, er h?e seine Entscheidung bereits getroffen, aber jetzt z?gerte er. Er dachte daran, wie es gewesen war, im Loch machtlos zu sein, wie es sich angef?hlt hatte, machtlos zu sein, als Jenine, seine frisch angetraute Frau, ermordet worden war. Dann rief er sich ins Ged?tnis, wie verst?rend wunderbar es sich angef?hlt hatte, Kylar zu befehlen, Gorkhy zu t?ten, und den Befehl dann befolgt zu sehen. Er fragte sich, ob es das gleiche Vergn?gen sein w?rde, Terah Graesin sterben zu sehen. Mit einem Nicken in Richtung seiner Hexenj?r w?rde er es herausfinden k?nnen. Er w?rde sich nie wieder machtlos f?hlen.
Sein Vater hatte einmal zu ihm gesagt: ?Ein Eid ist das Ma?des Mannes, der ihn ablegt.? Logan hatte gesehen, was passierte, wenn er das tat, was recht war, ganz gleich, wie dumm es ihm zur Zeit der Tat erschienen war. Das war es, was die Locher hinter ihn gebracht hatte. Das war es, was sein Leben gerettet hatte, als er im Fieber lag und kaum noch bei Bewusstsein gewesen war. Das war es, was Lilly ? die Frau, aus der die Khalidori den Ferali gemacht hatten ? dazu bewogen hatte, sich gegen die Khalidori zu wenden. Letzten Endes hatte es zur Rettung von ganz Cenaria gef?hrt, dass Logan stets das getan hatte, was er f?r recht hielt. Und sein Vater, Regnus Gyre, hatte getreu seinen Eiden gelebt, eine j?erliche Ehe und den j?erlichen Dienst an einem armseligen, b?sartigen K?nig durchgestanden. Er hatte Tag f?r Tag die Z?e zusammengebissen und nachts gut schlafen k?nnen. Logan wusste nicht, ob er aus gleichem Holz geschnitzt war wie sein Vater. Aber er konnte es einfach nicht tun.
Also z?gerte er. Wenn sie die Hand hob, um ihren M?ern den Befehl zum Angriff zu geben, h?e sie die ?ereinkunft zwischen dem F?rsten und seinem Gefolgsmann gebrochen. Wenn sie diese ?ereinkunft brach, w?rde er frei sein.
?Unsere Soldaten haben mich zum K?nig erkl??, sagte Logan mit unbewegter Stimme. Verlier die Fassung, Terah. Befiehl den Angriff. Befiehl deinen eigenen Tod.
Terahs Augen blitzten, aber ihre Stimme blieb ruhig, und ihre Hand bewegte sich nicht. ?In der Hitze des Gefechts sagen M?er vieles. Ich bin bereit, diese Unbedachtheit zu vergeben.?
Ist es das, wof?r Kylar mich gerettet hat?
Nein. Aber ich bin der Mann, der ich bin. Ich bin der Sohn meines Vaters.
Logan stand so langsam auf, dass er den Bogensch?tzen beider
Seiten keinen Anlass zur Beunruhigung gab, kniete dann langsam nieder und ber?hrte Terah Graesins Fu?
In der gleichen Nacht griff eine Bande von Khalidori das cenarische Lager an und brachte Dutzende der von den Feiern noch betrunkenen cenarischen Soldaten um, bevor sie wieder in der Dunkelheit verschwanden. Am Morgen befahl Terah Graesin Logan Gyre, mit tausend Mann die Verfolgung aufzunehmen.
Die Wache war ein kampferprobter Sa'ceurai, ein Schwertf?rst, der sechzehn M?er get?tet und sich ihre Stirnlocken in sein feuerrotes Haar gebunden hatte. Seine Augen suchten rastlos die Dunkelheit ab, wo der Forst und der Eichenhain aneinandergrenzten, und wenn er sich umdrehte, schirmte er den Blick ab gegen die niedrigen Flammen der Feuer, die seine Kameraden w?ten, um seine Nachtsicht nicht zu schw?en. Trotz des kalten Windes, der durchs Lager strich und die hohen Eichen ?zen lie? trug er keinen Helm, der sein Geh?r beeintr?tigt h?e. Dennoch hatte er keine Chance, den Blutjungen aufzuhalten.
Den ehemaligen Blutjungen, dachte Kylar, w?end er einh?ig auf einem dicken Eichenast balancierte. W? er immer noch ein gedungener M?rder gewesen, h?e er die Wache ohne viel Federlesens umgebracht. Aber Kylar war jetzt etwas anderes, er war der Nachtengel ? unsterblich, unsichtbar und fast unbesiegbar ?, und er brachte den Tod nur denjenigen, die ihn verdienten.
Diese Schwertk?fer aus dem Land, dessen Name selbst ?das Schwert? bedeutete, Ceura, waren die besten Soldaten, die
Kylar je gesehen hatte. Sie hatten ihr Lager mit einer Effizienz aufgeschlagen, die einen jahrelangen Aufenthalt im Feld verriet. Sie rodeten Buschwerk, das die Ann?rung eines Feindes h?e verbergen k?nnen, schirmten ihre kleinen Feuer ab, um sie weniger sichtbar zu machen, und hatten ihre Zelte so aufgestellt, dass ihre Pferde und ihre F?hrer gesch?tzt waren. Jedes Feuer w?te zehn M?er, von denen jeder seine Zust?igkeit genau kannte. Sie bewegten sich im Wald wie Ameisen, und wenn sie ihre Aufgabe erf?llt hatten, entfernte sich keiner von ihnen weiter als bis zum n?sten Feuer. Sie spielten, aber sie tranken nicht, und ihre Stimmen blieben ged?ft. Der einzige Schwachpunkt, der die Effizienz der Ceuraner beeintr?tigte, schien von ihren R?stungen herzur?hren. Eine ceuranische R?stung aus Bambus und Lack konnte ein Mann sich selbst anlegen. Das jedoch war bei den khalidorischen R?stungen, die sie vor einer Woche bei Pavvils Hain gestohlen hatten, nicht m?glich. Sie bestanden aus Schuppenpanzern, kombiniert mit Ketten- und sogar Plattenpanzern, und die Ceuraner konnten nicht entscheiden, ob es n?tig war, in R?stung zu schlafen, oder ob die M?er sich gegenseitig beim Ablegen der R?stungen als Knappen dienen sollten.
Als es jeder Einheit erlaubt wurde, selbst zu entscheiden, wie sie das Problem l?sen wollten, damit keine Zeit verschwendet wurde, die Vorgesetzten damit zu bel?igen, wusste Kylar, dass das Schicksal seines Freundes, Logan Gyre, besiegelt war. Der Kriegsf?hrer, Lantano Garuwashi, hatte die ceuranische Ordungs- liebe mit Eigenverantwortung verm?t. Dieser Umstand war der Grund, warum Garuwashi niemals eine Schlacht verloren hatte. Es war der Grund, warum er sterben musste.
Also bewegte sich Kylar durch die B?e wie der Atem eines rachs?chtigen Gottes und lie?die Zweige nur rascheln, wenn sie im Abendwind ohnehin geraschelt h?en. Die Eichen wuchsen in gradlinigen Reihen, die nur unterbrochen waren, wo j?ngere B?e zwischen den breiten Schultern ?erer emporgesprossen und inzwischen selbst zu alten B?en herangewachsen waren. Kylar kletterte auf einem Ast so weit nach au?n, wie es ging, und ersp?e Lantano Garuwashi durch die vom Wind bewegten Zweige. Schwach beleuchtet von den niedrigen Flammen seines Feuers ber?hrte er das Schwert auf seinem Scho?mit erkennbarer Freude. Wenn Kylar die n?ste Eiche erreichte, konnte er nur ein paar Schritte von seiner Leiche entfernt hinunterklettern.
Kann ich mein Ziel immer noch eine ?Leiche? nennen, obwohl ich kein Blutjunge mehr bin? Aber es war unm?glich, sich Garuwashi als ?Ziel? vorzustellen. Kylar h?rte immer noch die Stimme seines Meisters Durzo Blint: ?Meuchelm?rder?, hatte er geh?hnt, ?haben Ziele, weil Meuchelm?rder manchmal ihr Ziel verfehlen.?
Kylar sch?te die Entfernung zum n?sten Ast ein, der sein Gewicht tragen w?rde. Acht Schritte. Das war kein allzu weiter Sprung. Die Schwierigkeit lag darin, auf einem Ast zu landen und seine Bewegung ger?chlos mit nur einem Arm abzufangen. Falls Kylar nicht sprang, w?rde er zwischen zwei Feuern hindurchschleichen m?ssen, wo ab und zu auch ein Ceuraner hin und her ging, und die Erde war bedeckt mit welkem Laub. Er w?rde springen, beschloss er, wenn die n?ste Brise wehte.
?Es steht ein seltsamer Glanz in Euren Augen?, sagte Lantano Garuwashi. Er war gro?f?r einen Ceuraner, schlank und doch so muskul?s wie ein Tiger. Streifen seines eigenen Haars, das in der gleichen Farbe brannte wie das flackernde Feuer, waren zwischen den sechzig Stirnlocken aller Haarfarben erkennbar, die er get?teten Gegnern abgeschnitten hatte.
?Ich habe das Feuer immer geliebt. Ich m?chte mich daran erinnern, wenn ich sterbe.?
Kylar bewegte sich ein wenig, um den Sprecher sehen zu k?nnen. Es war Feir Cousat, ein blonder Berg von einem Mann, so breit wie hoch. Kylar war einmal mit ihm zusammengetroffen. Feir verstand sich nicht nur auf den Umgang mit dem Schwert, er war au?rdem ein Magus. Kylar konnte von Gl?ck reden, dass der Mann mit dem R?cken zu ihm sa?
Vor einer Woche, nachdem der khalidorische Gottk?nig Garoth Ursuul ihn get?tet hatte, hatte Kylar einen Handel mit dem gelb- ?igen Wesen geschlossen, das der Wolf genannt wurde. In seinem merkw?rdigen Zwischenreich zwischen Leben und Tod hatte der Wolf versprochen, Kylar seinen rechten Arm zur?ckzugeben und ihn schnell genug wieder zum Leben zu erwecken, wenn Kylar als Gegenleistung Lantano Garuwashis Schwert stahl. Was so einfach erschienen war ? wer kann schon einen Unsichtbaren davon abhalten, etwas zu stehlen? ?, wurde nun von Sekunde zu Sekunde schwieriger. Wer kann einen unsichtbaren Mann aufhalten? Ein Magus, der unsichtbare M?er sehen kann.
?Ihr glaubt also wirklich, dass der Dunkle J?r in diesen W?ern haust??, fragte Garuwashi.
?Zieht Euer Schwert ein St?ck heraus, Kriegsf?hrer?, antwortete Feir. Garuwashi entbl??e die Klinge des Schwertes eine Handbreit. Die Klinge sah aus wie ein mit Feuer erf?llter Kristall und gab strahlendes Licht ab. ?Die Klinge leuchtet, um vor Gefahr oder Magie zu warnen. Der Dunkle J?r ist beides.?
So wie ich, dachte Kylar.
?Ist er in der N???, fragte Garuwashi. Er richtete sich auf wie ein sprungbereiter Tiger.
?Ich habe Euch ja gesagt, dass es vielleicht unseren Tod bedeutet und nicht ihren, wenn wir der cenarischen Armee hier auflauern?, erkl?e Feir. Dann wandte er den Blick zur?ck aufs Feuer.
Eine Woche lang, seit der Schlacht bei Pavvils Hain, hatte Garuwashi Logan und dessen M?er nach Osten gelockt. Da die Ceuraner sich in khalidorische R?stungen geh?llt hatten, glaubte Logan, er verfolge die Reste des geschlagenen khalido- rischen Heeres. Kylar wusste immer noch nicht, warum Lantano Garuwashi Logan hierhergef?hrt hatte.
Aber er wusste auch nicht, warum die schwarze Metallkugel, die als Ka'kari bezeichnet wurde, beschlossen hatte, ihm zu dienen, oder warum sie ihn vom Tod zur?ckholte oder warum er die Flecken auf der Seele eines Mannes sah, die nach Tod verlangten, oder warum die Sonne aufging oder wie sie am Himmel h?en konnte, ohne herunterzufallen.
?Ihr habt gesagt, wir seien sicher, solange wir nicht in den Wald des J?rs gehen?, sagte Garuwashi.
?Ich sagte >vermutlich sicher Garuwashi machte eine wegwerfende Handbewegung, als verscheuche er eine Fliege. ?Wir sind nicht in den Wald des J?rs gegangen ? und wenn die Cenarier gegen uns k?fen wollen, m?ssen sie es tun?, sagte er.
Kylar stockte er Atem, als er den Plan endlich begriff. Die W?er n?rdlich, s?dlich und westlich des Iaosischen Forstes waren dicht und beinahe undurchdringlich. Logan hatte nur eine einzige M?glichkeit, seine zahlenm?ge ?erlegenheit zu nutzen: Er musste von Osten kommen, wo die gigantischen Mammutb?e des Forstes ? auch Ezras Wald oder der Wald des Dunklen J?rs genannt ? einem Heer genug Raum f?r Man?ver lie?n. Aber es hie? dass eine jahrhundertealte Kreatur alles t?tete, was diesen Wald betrat. Gelehrte M?er hatten solchen Aberglauben verh?hnt, aber Kylar hatte die Bauern von Torras Bend kennengelernt ^ Logan w?rde direkt in die Falle laufen.
Der Wind frischte wieder auf und lie?die ?te knarren. Kylar sprang. Mit seiner Magie konnte er die Entfernung leicht ?berwinden. Aber er war mit zu viel Kraft gesprungen, zu weit, und drohte, an dem Ast, auf dem er gelandet war, abzurutschen. Kleine schwarze Krallen bohrten sich an seinen Knien durch seine Kleidung, ebenso an seinem linken Unterarm und selbst an seinen Rippen. Einen Moment lang waren diese Krallen wie fl?ssiges Metall und zerrissen seine Kleidung weniger, als dass sie sie absorbierten und sich au?rhalb seiner Kleider wieder verfestigten. Kylars Bewegung wurde fast schlagartig aufgehalten.
Nachdem er sich wieder auf den Ast gezogen hatte, schmolzen die Krallen zur?ck in seine Haut. Kylar zitterte, und nicht nur, weil er beinahe gefallen w?. Zu was werde ich? Mit jedem Tod, den er brachte, und jedem Tod, den er erlitt, wurde er st?er. Das be?stigte ihn au?rordentlich. Was wird es mich kosten? Es muss einen Preis geben.
Mit zusammengebissenen Z?en kletterte Kylar kopfunter den Baum hinab, lie?die Krallen dort aus seiner Haut wachsen, wo sie n?tig waren, und sich in die Baumrinde bohren. Als er die Erde erreichte, floss der schwarze Ka'kari ihm aus allen Poren und umschloss ihn wie eine zweite Haut. Er umfing sein Gesicht, seinen K?rper, seine Kleider und sein Schwert und begann Licht zu verzehren. Unsichtbar bewegte Kylar sich weiter.
?Ich habe davon getr?t, in einem kleinen Ort wie Torras Bend zu leben?, sagte Feir, dessen R?cken jetzt breit wie der eines Ochsen vor Kylar aufragte. ?Mir eine Schmiede am Fluss zu bauen, ein Wasserrad einzurichten, das die Blaseb?e antreibt, bis meine S?hne alt genug sind, um mir zu helfen. Ein Prophet hat mir gesagt, dass es so kommen k?nnte.?
?Genug von Euren Tr?en?, schnitt Garuwashi ihm das Wort ab und stand auf. ?Meine Hauptarmee sollte es jetzt fast ?ber die Berge geschafft haben. Ihr und ich m?ssen gehen.?
Hauptarmee? Der letzte Stein fand seinen Platz. Darum also hatten die Sa'ceurai sich als Khalidori verkleidet. Garuwashi hatte die besten M?er von Cenarias Truppen weit nach Osten gelockt, w?end seine Hauptarmee sich im Westen sammelte. Nachdem die Khalidori bei Pavvils Hain geschlagen waren, w?rden die cenarischen Bauern, die man zum Heerdienst einberufen hatte, inzwischen wieder auf dem R?ckweg zu ihren H?fen sein. In wenigen Tagen w?rden ein paar hundert cenarische Burgwachen es mit der gesa:mten ceuranischen Armee zu tun bekommen.
?Gehen? Heute Nacht??, fragte Feir ?berrascht.
?Jetzt?, sagte Garuwashi grinsend ? direkt vor Kylar. Dieser erstarrte, aber er bemerkte in den gr?nen Augen des Kriegsf?hrers nichts, was darauf schlie?n lie? dass er ihn gesehen hatte. Doch er sah etwas Schlimmeres.
In Garuwashis Augen stand zweiundachtzigfacher Tod. Zweiundachtzig! Und nicht einer davon ein Mord. Lantano Garuwashi zu t?ten w?rde keine Gerechtigkeit sein; es w?rde Mord sein. Kylar fluchte laut.
Lantano Garuwashi sprang auf die F??, die Scheide flog vom Schwert, das wie eine Flamme aussah, bereit zu k?fen und schon in der richtigen Haltung. Feir, der Berg von einem Mann, war nur einen Sekundenbruchteil langsamer. Er war auf den F??n und hatte nackten Stahl in H?en, schneller, als Kylar es bei einem so gro?n Mann f?r m?glich gehalten h?e. Als er Kylar erblickte, weiteten sich seine Augen.
Kylar br?llte vor Entt?chung und lie?blaue Flammen ?ber seine vom Ka'kari bedeckte Haut und seine Gesichtsmaske schlagen. Er h?rte einen Schritt, als eine von Garuwashis Leibwachen ihn von hinten angriff. Kylars Magie erwachte; er machte einen Salto r?ckw?s und stie?dem Mann seine F?? gegen die Schultern. Der Sa'ceurai wurde zu Boden geschleudert, und Kylar flog in blaue Flammen geh?llt durch die Luft.
Bevor er den Ast erreichte, lie?er die Flammen erl?schen und wurde unsichtbar. Einh?ig sprang er von Ast zu Ast, ohne sich auch nur um Verstohlenheit zu bem?hen. Wenn er heute Nacht nichts unternahm, w?rde Logan sterben ? und mit ihm seine kleine Armee treu ergebener M?er.
?War das der J?r??, fragte Garuwashi.
?Schlimmer?, sagte Feir, der bleich geworden war. ?Das war der Nachtengel, wahrscheinlich der einzige Mann auf der Welt, den Ihr f?rchten m?sst.?
Lantano Garuwashis Augen wurden hell von einem Feuer, das eines mit Gewissheit sagte: F?r ihn war ?Mann, den Ihr f?rchten m?sst? gleichbedeutend mit ?w?rdiger Gegner?.
?In welche Richtung ist er gegangen??, fragte Garuwashi.
Als Elene auf ihrem m?den Pferd vollkommen ersch?pft den kleinen Gasthof in Torras Bend erreichte, schwang sich dort gerade eine atemberaubend sch?ne junge Frau mit langem, rotem Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, und einem funkelnden Ring in ihrem linken Ohr auf einen stichelhaarigen Hengst. Der Stallknecht konnte den Blick nicht von der Sch?nheit abwenden, w?end sie nach Norden davonritt.
Elene ritt den Mann fast ?ber den Haufen, bevor er sich zu ihr umdrehte. Er blinzelte d?mmlich. ?He, Eure Freundin ist gerade auf und davon?, sagte er und deutete auf den in der Ferne verschwindenden Rotschopf.
?Wovon sprichst du?? Elene war so m?de, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie war zwei Tage lang zu Fu?unterwegs gewesen, bevor eines der Pferde sie gefunden hatte. Und sie wusste auch nicht, was aus den anderen Gefangenen der Khali- dori oder dem Ymmuri geworden war, der sie gerettet hatte.
?Ihr k?nntet sie immer noch einholen?, sagte der Stallknecht.
Elene hatte die junge Frau gut genug gesehen, um zu wissen, dass sie ihr niemals zuvor begegnet war. Sie sch?ttelte den Kopf. Sie musste in Torras Bend Vorr? kaufen, bevor sie nach Cenaria aufbrach. Au?rdem war es bereits fast dunkel, und nach den Tagen, in denen ihre khalidorischen Entf?hrer sie vor sich hergetrieben hatten, brauchte Elene dringend eine Nacht in einem Bett und eine M?glichkeit, sich zu waschen. ?Das glaube ich nicht?, sagte sie.
Sie ging hinein, lie?sich von der Frau des gerade abwesenden Wirts ein Zimmer geben, zahlte ihr daf?r eine gro??gige Summe Silber, die sie in den Satteltaschen ihres Pferdes gefunden hatte, wusch sich und ihre verschmutzten Kleider und schlief danach sofort ein.
Vor dem Morgengrauen zog sie widerwillig ihr immer noch feuchtes Kleid an und ging hinunter.
Der Wirt, ein schmaler junger Mann, brachte ein Tablett voller gewaschener Kr?ge von drau?n herein und stellte sie auf den Kopf, damit sie trockneten, bevor er Feierabend machte und endlich zu Bett ging. Er nickte Elene freundlich zu und beachtete sie kaum. ?Meine Frau wird in einer halben Stunde das Fr?hst?ck fertig haben, und falls ? oh, H?lle.? Er sah sie noch einmal an und nahm sie jetzt zum ersten Mal richtig wahr. ?Maira hat mir nicht gesagt Er rieb sich die H?e an seiner Sch?rze ab ? offenbar gewohnheitsm?g, denn seine H?e waren gar nicht nass ? und ging hin?ber zu einem Tisch, der bedeckt war mit Krimskrams, Notizen und Kassenb?chern.
Er zog eine Notiz hervor und reichte sie Elene mit einer Geste der Entschuldigung. ?Ich habe Euch gestern Abend nicht gesehen, sonst h?e ich es Euch gleich gegeben.? Elenes Name und eine Beschreibung, wie sie aussah, waren au?n auf die Nachricht geschrieben. Sie faltete das Blatt auseinander, und ein kleineres, zerknittertes Blatt fiel heraus. Es war in Kylars Handschrift beschrieben. Und mit dem Datum des Tages versehen, an dem er Caernarvon verlassen hatte. Ihre Kehle schn?rte sich zusammen.
?Elene?, las sie, ?es tut mir leid. Ich habe es versucht. Ich schw?re, ich habe es versucht. Einige Dinge sind mehr wert als mein Gl?ck. Einige Dinge kann nur ich tun. Verkaufe diese Ringe an Master Bourary und zieh mit der Familie in einen besseren Stadtteil. Ich werde dich immer lieben.?
Kylar liebte sie noch. Er liebte sie. Sie hatte es immer geglaubt, aber es war etwas anderes, es von ihm selbst in seiner krakeligen Handschrift zu lesen. Ihre Tr?n begannen zu flie?n, in Str?men. Es k?mmerte sie nicht, dass der beunruhigte Wirt den Mund ?ffnete und wieder schloss, unsicher, was er mit einer weinenden Frau in seinem Gasthaus anfangen sollte.
Elene hatte sich geweigert, sich zu ?ern, und das hatte sie alles gekostet, aber der Gott gab ihr eine zweite Chance. Sie w?rde Kylar zeigen, wie stark und tief die Liebe einer Frau sein konnte. Es w?rde nicht leicht werden, aber er war der Mann, den sie liebte. Er war es. Sie liebte ihn, und so einfach war das.
Es dauerte einige Minuten, bevor sie die andere Nachricht las, die eine ihr unbekannte Frauenhand geschrieben hatte.
?Ich hei? Vi?, hie?in der Nachricht. ?Ich bin der Blutjunge, der Jarl get?tet und Uly entf?hrt hat. Kylar hat Euch verlassen, um Logan zu retten und den Gottk?nig zu t?ten. Der Mann, den ihr liebt, hat Cenaria gerettet. Ich hoffe, Ihr seid stolz auf ihn. F?r den Fall, dass Ihr nach Cenaria geht, habe ich Momma
K angewiesen, Euch vollen Zugang zu meinem Verm?gen zu gew?en. Nehmt Euch, was Ihr wollt. Und falls Ihr ein anderes Ziel habt, Uly wird an der Chantry sein, so wie ich, und ich denke, dass Kylar ebenfalls bald dorthin kommen wird. Es gibt ^ noch mehr, aber ich ertrage es nicht, es niederzuschreiben. Ich musste etwas Furchtbares tun, damit wir den Sieg erringen konnten. Worte k?nnen das, was ich getan habe, nicht ungeschehen machen. Es tut mir so furchtbar leid. Ich w?nschte, dass ich es wiedergutmachen k?nnte, aber das kann ich nicht. Wenn Ihr kommt, k?nnt Ihr jede Art von Vergeltung ?ben, die Ihr w?nscht, selbst wenn es mein Leben kostet. ? Vi Sovari?
Die Haare in Elenes Nacken hatten sich aufgestellt. Was konnte das f?r ein Mensch sein, der f?r sich in Anspruch nahm, ein solcher Feind und ein solcher Freund zu sein? Wo waren Ele- nes Hochzeitsohrringe? ?Es gibt noch mehr?? Was bedeutete das? Vi hatte etwas Furchtbares getan?
Das bleierne Gewicht der Intuition machte sich in Elenes Magen bemerkbar. Die Frau, die sie gestern hatte davonreiten sehen, hatte einen Ohrring getragen; es war vermutlich nicht ^ es war doch sicherlich nicht ^
?Oh mein Gott?, sagte Elene. Sie rannte zu ihrem Pferd.
Der Traum war jede Nacht etwas anders. Logan stand auf dem runden Podest und sah die sch?ne, armselige Terah Graesin an. Sie w?rde ?ber ein ganzes Heer von Leichen gehen ? oder einen Mann heiraten, den sie verachtete ?, um das Ziel ihres Ehrgeizes zu erreichen. Wie es an jenem Tag gewesen war, so verweigerte Logans Herz sich ihm auch im Traum. Sein Vater hatte eine Frau geheiratet, die all sein Gl?ck vergiftet hatte. Logan konnte es nicht tun.
Wie er es an jenem Tag gemacht hatte, fragte Logan sie, ob sie ihm Gefolgschaft leisten w?rde, und das runde Podest erinnerte ihn an das Loch, in dem er w?end der khalidorischen Besatzungszeit verrottet war. Terah lehnte ab. Aber statt sich seinerseits ihr zu unterwerfen, so dass ihrer beider Armeen sich am Vorabend der Schlacht nicht entzweiten, sagte Logan in seinem Traum: ?Dann verurteile ich Euch zum Tod wegen Hochverrats.?
Sein Schwert sang. Terah trat stolpernd zur?ck, aber zu langsam. Die Klinge trennte ihren Hals zur H?te durch.
Logan fing sie auf, und pl?tzlich war sie zu einer anderen Frau geworden, an einem anderen Ort. Aus Jenines durchschnittener Kehle ergoss sich Blut ?ber ihr wei?s Nachthemd und seine blo? Brust. Die Khalidori, die in sein Hochzeitsgemach eingedrungen waren, lachten.
Logan schlug um sich und erwachte. Er lag im Dunkeln und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Seine Jenine war tot. Terah Graesin war K?nigin. Logan hatte ihr Gefolgschaft geschworen. Logan Gyre hatte einen Eid geleistet, ein Wort gegeben, das f?r seine Wahrhaftigkeit stand. Wenn seine K?nigin ihm also befahl, die letzen verbliebenen Khalidori auszurotten, dann gehorchte er. Er w?rde sich immer gl?cklich sch?en, Khalidori zu t?ten.
Als er sich im Dunkeln des Lagerzelts aufrichtete, sah Logan den Hauptmann seiner Leibwache, Kaldrosa Wyn. W?end der Besatzung waren die Bordelle von Momma K in der Stadt zu den sichersten Pl?en f?r Frauen geworden. Momma K hatte nur die sch?nsten und exotischsten genommen. Sie hatten die Khalidori den ersten Blutzoll des Krieges entrichten lassen, in einer Nacht, da man sie in der ganzen Stadt in Hinterhalte gelockt hatte, einer Nacht, die jetzt Nocta Hemata, die Nacht des Blutes, genannt wurde. Logan hatte diese Frauen ?ffentlich geehrt, und sie waren zu seinen treuen Anh?erinnen geworden. Diejenigen von ihnen, die k?fen konnten, hatten gek?ft und waren gestorben ? um ihn zu retten. Nach der Schlacht bei Pavvils Hain hatte Logan alle ?erlebenden des Strumpfbandordens au?r Kaldrosa Wyn entlassen. Ihr Mann war einer der zehn Hexerj?r, und die beiden waren unzertrennlich. Also konnte sie ihm geradeso gut weiter dienen.
Kaldrosa trug ihr Strumpfband am linken Arm. Es war aus dem Stoff einer mit Magie belegten khalidorischen Kriegsfahne gen? und schimmerte selbst in der Dunkelheit. Sie war nat?rlich ebenfalls eine Sch?nheit mit olivfarbener sethischer Haut, einem kehligen Lachen und hundert Geschichten, von denen einige, wie sie behauptete, wahr waren. Ihr Kettenpanzer passte ihr nicht richtig, und sie trug einen Waffenrock mit dem wei?n Gyre-Falken, dessen Schwingen ?ber einen schwarzen Kreis hinausragten. ?Es ist Zeit?, sagte sie.
General Agon Brant steckte den Kopf durch die Zeltlasche und trat dann ein. Er ging immer noch an zwei Kr?cken. ?Die Sp?r sind zur?ckgekehrt. Unsere Elitetruppe von Khalidori denkt, sie h?e einen Hinterhalt gelegt. Wenn wir von Norden, S?den oder Westen kommen, m?ssen wir uns vorher durch dichten Wald schlagen. Der einzige bequeme Weg f?hrt durch den Wald des J?rs. Falls es ihn wirklich gibt, wird er uns vernichten. Wenn ich es mit nur hundert Mann mit einem Gegner zu tun h?e, der vierzehn Mal so viele Leute hat wie ich, k?nnte ich es vermutlich nicht besser eingerichtet haben.?
Wenn sich diese Situation vor einem Monat ergeben h?e, h?e Logan nicht gez?gert. Er h?e seine Armee durch den lichten Wald des J?rs gef?hrt und nichts auf die Legenden gegeben. Aber bei Pavvils Hain hatten sie eine Legende lebendig werden sehen ? und sie hatte Tausende verschlungen.

Der fulminante Abschluss der spannenden Assassinen-Trilogie

Kylar Stern war der wahrscheinlich beste Assassine der Welt - bis er dem Töten für immer abschwor. Doch nun werden seine besonderen Talente wieder benötigt. Denn Kylars Heimat steht unter Belagerung, und die Hoffnung seiner Freunde ruht auf ihm genauso schwer wie das Vertrauen seines Königs. Ihm allein kann es jetzt noch gelingen, das Reich zu retten. Doch Kylars Plan ist selbstmörderisch und nahezu unmöglich durchzuführen - die Ermordung eines Gottes!

Alle Bände der Schatten-Trilogie

Band 1 - Der Weg in die Schatten

Band 2 - Am Rande der Schatten

Band 3 - Jenseits der Schatten

Logan Gyre sa im blutigen Schlamm des Schlachtfeldes bei Pavvils Hain, als Terah Graesin zu ihm kam. Es war kaum eine Stunde her, dass sie die Khalidori vernichtend geschlagen hatten, als der monstr se Ferali, der geschaffen worden war, um die cenarische Armee zu verschlingen, sich stattdessen gegen seine khalidori- schen Meister gewandt hatte. Logan hatte die Dinge befohlen, die ihm am dringlichsten erschienen waren, und dann all seine Leute entlassen, damit sie an den Feiern teilnehmen konnten, die im Lager der Cenarier abgehalten wurden.
Terah Graesin kam allein. Logan sa auf einem niedrigen Felsen, ohne den Schmutz ringsum zu beachten. Das feine Tuch seiner Kleider war so mit Blut und Schlimmerem besudelt, dass sie ohnehin nicht mehr brauchbar sein w rden. Terahs Gewand dagegen war bis auf den unteren Saum makellos. Sie trug zwar hohe Schuhe, aber sie waren nicht hoch genug, um sie vor dem dicken Matsch zu sch tzen. Als sie Logan erreichte, blieb sie vor ihm stehen. Er erhob sich nicht.
Sie tat so, als bemerke sie es nicht. Er tat so, als bemerke er nicht, dass ihre Leibwache die nicht vom Blut der Schlacht besudelt war keine hundert Schritt entfernt hinter B en versteckt Aufstellung genommen hatte. Es konnte nur einen Grund geben, weshalb Terah Graesin gekommen war: Sie fragte sich, ob sie noch K nigin war.
Wenn Logan nicht so vollkommen ersch pft gewesen w , h e ihn das Ganze erheitert. Terah war allein zu ihm gegangen, um Verwundbarkeit oder Furchtlosigkeit zu demonstrieren. Ihr wart heute ein Held , sagte Terah. Ihr habt der Kreatur des Gottk nigs Einhalt geboten. Man sagt, Ihr h et sie get tet.
Logan sch ttelte den Kopf. Er hatte auf den Ferali eingestochen, und der Gottk nig hatte die Kreatur daraufhin verlassen, aber andere hatten ihm ernstere Wunden zugef gt als er. Irgendetwas anderes hatte den Gottk nig aufgehalten, nicht er, Logan.
Ihr habt ihr befohlen, unsere Feinde zu vernichten, und sie hat es getan. Ihr habt Cenaria gerettet.
Logan zuckte die Achseln. Das schien alles schon lange her zu sein.
Ich nehme an, die Frage ist , fuhr Terah Graesin fort, habt Ihr Cenaria f r Euch selbst gerettet oder f r uns alle?
Logan spuckte ihr vor die F . Verschont mich mit diesem Mist, Terah. Ihr denkt, Ihr k nnt mit mir spielen? Ihr habt nichts anzubieten, nichts, mit dem Ihr drohen k nnt. Wenn Ihr eine Frage an mich habt, dann zeigt wenigstens so viel Respekt und fragt einfach.
Terahs R cken versteifte sich, sie hob das Kinn, und eine ihrer H e zuckte, aber dann hielt sie inne.
Das Zucken der Hand war Logan nicht entgangen. W es, wenn sie die Hand gehoben h e, f r ihre M er das Zeichen gewesen anzugreifen? Logan blickte an ihr vorbei in den Wald am Rand des Schlachtfeldes, aber das Erste, was er sah, waren nicht ihre Leute. Er sah seine eigenen. Agons Hunde darunter zwei der erstaunlich begabten Bogensch tzen, die Agon mit ymmurischen B gen ausger stet und zu Hexenj rn gemacht hatte hatten heimlich hinter Terahs Leibwachen Position bezogen. Beide Hexenj r hatten Pfeile an die Sehnen gelegt, aber ihre
B gen noch nicht gespannt. Beide M er hatten offensichtlich darauf geachtet, sich so hinzustellen, dass Logan sie gut sehen konnte; von den brigen Hunden war indessen keiner klar zu erkennen.
Einer der J r blickte abwechselnd zu Logan und einem Ziel im Wald. Logan folgte seinem Blick und entdeckte einen verborgenen Bogensch tzen Terahs, der mit seinem Pfeil auf ihn zielte und auf Terahs Signal wartete. Der andere Hexenj r hatte den Blick auf Terah Graesins R cken gerichtet. Sie beide warteten auf ein Signal von Logan. Logan h e wissen m ssen, dass seine auf der Stra gro gewordenen Gefolgsleute ihn nicht allein lassen w rden, wenn Terah Graesin in der N war.
Er blickte Terah an. Sie war schlank, sch n, mit herrischen gr nen Augen, die Logan an die Augen seiner Mutte

Über den Autor

Brent Weeks wurde in Montana geboren und wuchs auch dort auf. Seine ersten Geschichten schrieb er auf Papierservietten und Stundenplänen. Doch tausende Manuskriptseiten später konnte er endlich seinen Brotjob kündigen und sich ganz darauf konzentrieren, was er wirklich machen wollte: Schreiben. Brent Weeks lebt heute mit seiner Frau und seinen Töchtern in Oregon.


Klappentext

Der fulminante Abschluss der spannenden Assassinen-Trilogie

Kylar Stern war der wahrscheinlich beste Assassine der Welt - bis er dem Töten für immer abschwor. Doch nun werden seine besonderen Talente wieder benötigt. Denn Kylars Heimat steht unter Belagerung, und die Hoffnung seiner Freunde ruht auf ihm genauso schwer wie das Vertrauen seines Königs. Ihm allein kann es jetzt noch gelingen, das Reich zu retten. Doch Kylars Plan ist selbstmörderisch und nahezu unmöglich durchzuführen - die Ermordung eines Gottes!

Alle Bände der Schatten-Trilogie

Band 1 - Der Weg in die Schatten

Band 2 - Am Rande der Schatten

Band 3 - Jenseits der Schatten

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