PD Dr. Peter Imbusch vertritt eine Professur für sozialwissenschaftliche Konfliktforschung am Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg und ist Koordinator des Forschungsverbundes
"Desintegrationsprozesse" am IKG der Universität Bielefeld.
Das Buch setzt sich mit dem schwierigen Verhältnis von Moderne und Gewalt auseinander und diskutiert diese Zusammenhänge unter zivilisationstheoretischer Perspektive am Beispiel des Holocaust, des stalinistischen Terrors und der Weltkriege.
Die Problematik der Makrogewalt in Zivilisations- und Kulturtheorien - Sigmund Freuds Unbehagen in der Kultur - Alfred Webers Krise der Kultur - Norbert Elias´ Prozess der Zivilisation - Horkheimers und Adornos Dialektik der Aufklärung - Die Makroverbrechen des 20. Jahrhunderts und die Ambivalenz der Moderne - Perspektiven mit Zygmunt Bauman - Holocaust, stalinistischer Terror und Weltkriege als Paradigmen von Makrogewalt in der Moderne
Das 20. Jahrhundert stellt im Hinblick auf die Art und das Ausmaß seiner Gewalt und Destruktivität ein Jahrhundert der Extreme dar. Gleichwohl ist die vorherrschende Wahrnehmung der Moderne eine der erfolgreichen Einhegung und gelungenen Zivilisierung von Gewalt. In ihren gängigen Selbstbeschreibungen dominiert nach wie vor der Traum von einer gewaltfreien Moderne.
Das Buch fragt nach den Zusammenhängen von Moderne und Gewalt. In ideen- und begriffsgeschichtlicher Perspektive werden zunächst die Bezüge von Zivilisation, Kultur und Moderne zur Gewalt rekonstruiert. Am Beispiel der großen Zivilisations- und Kulturtheorien von Sigmund Freud, Norbert Elias, Alfred Weber, Max Horkheimer / Theodor W. Adorno analysiert es die unterschiedliche Verarbeitung von Gewaltphänomenen wie den Holocaust, den stalinistischen Terror und die Weltkriegsgewalt durch diese Zeitzeugen und weist den systematischen Ort der Makrogewalt in ihren Theorien aus. Abschließend begründet es angesichts der Widersprüche und Schwächen der Theorien die Ambivalenz der Moderne in Bezug auf die Gewalt, wie sie ursprünglich von Zygmunt Bauman entworfen wurde.
"Imbuschs Buch besticht durch seinen Materialreichtum und seine inhaltliche Dichte." Moderne - Kulturwissenschaftliches Jahrbuch, 01/2005
"Imbusch hat ein gutes Buch geschrieben. Er hat enorm viel Literatur verarbeitet. Zu seinem Thema erfährt der Leser alles, was die genannten Autoren zu bieten haben - und noch einiges mehr. Wer das Buch liest, wird über die durchgearbeiteten Werke knapp und doch umfassend informiert." KrimJ - Kriminologisches Journal, 02/2007
Über das zentrale Thema des 20.Jahrhunderts
I. Moderne und Gewalt: Ein Problemaufriß in einführender Perspektive.- 1. Zwei konkurrierende Paradigmen der Interpretation der Moderne.- 2. Zentrale Fragestellungen im Überblick.- 3. Gewaltbegriffe und Gewaltverständnisse.- 4. Zur notwendigen Unterscheidung von individueller und kollektiver Gewalt.- 5. Empirische Entwicklungstendenzen von Gewalt in der Neuzeit.- 6. Mögliche Zusammenhänge von Zivilisation und Gewalt.- 7. Versäumnisse der Soziologie und Schwierigkeiten der Analyse von Makrogewalt.- II Zivilisation - Kultur - Moderne: Ideen- und begriffsgeschichtliche Rekonstruktionen unter dem Aspekt der Gewalt.- 1. Einleitung.- 2. Zivilisation und Kultur.- 3. Moderne (und Postmoderne).- 4. Resümee.- III. Zivilisations- und Kulturtheorien und ihr Verhältnis zur Gewalt.- 1. Sigmund Freuds Unbehagen in der Kultur.- 2. Alfred Weber: Destruktivität der Zivilisation und Krise der Kultur.- 3. Norbert Elias' Prozeßmodell der Zivilisation.- 4. Max Horkheimers u. Theodor W. Adornos Dialektik der Aufklärung.- IV. Die 'Makroverbrechen' des 20. Jahrhunderts und die Ambivalenz der Moderne.- 1. Wirkung und Bedeutung der zivilisationstheoretischen Deutungsangebote.- 2. Die grundlegende Ambivalenz der Moderne in bezug auf die Gewalt: Perspektiven mit Zygmunt Bauman.- 3. Shoah, stalinistischer Terror und Weltkrieg als Paradigmen von 'Makrogewalt' in der Moderne.- V. Schlußbetrachtung.- 1. Resümee und Schlußfolgerungen.- VI. Literaturverzeichnis.
"Imbuschs Buch besticht durch seinen Materialreichtum und seine inhaltliche Dichte." Moderne - Kulturwissenschaftliches Jahrbuch, 01/2005
"Imbusch hat ein gutes Buch geschrieben. Er hat enorm viel Literatur verarbeitet. Zu seinem Thema erfährt der Leser alles, was die genannten Autoren zu bieten haben - und noch einiges mehr. Wer das Buch liest, wird über die durchgearbeiteten Werke knapp und doch umfassend informiert." KrimJ - Kriminologisches Journal, 02/2007
Über den Autor
PD Dr. Peter Imbusch vertritt eine Professur für sozialwissenschaftliche Konfliktforschung am Zentrum für Konfliktforschung der Philipps-Universität Marburg und ist Koordinator des Forschungsverbundes
"Desintegrationsprozesse" am IKG der Universität Bielefeld.
Inhaltsverzeichnis
Die Problematik der Makrogewalt in Zivilisations- und Kulturtheorien - Sigmund Freuds Unbehagen in der Kultur - Alfred Webers Krise der Kultur - Norbert Elias¿ Prozess der Zivilisation - Horkheimers und Adornos Dialektik der Aufklärung - Die Makroverbrechen des 20. Jahrhunderts und die Ambivalenz der Moderne - Perspektiven mit Zygmunt Bauman - Holocaust, stalinistischer Terror und Weltkriege als Paradigmen von Makrogewalt in der Moderne
Klappentext
Das Buch fragt nach den Zusammenhängen von Moderne und Gewalt. In ideen- und begriffsgeschichtlicher Perspektive werden zunächst die Bezüge von Zivilisation, Kultur und Moderne zur Gewalt rekonstruiert. Am Beispiel der großen Zivilisations- und Kulturtheorien von Sigmund Freud, Norbert Elias, Alfred Weber, Max Horkheimer / Theodor W. Adorno analysiert es die unterschiedliche Verarbeitung von Gewaltphänomenen wie den Holocaust, den stalinistischen Terror und die Weltkriegsgewalt durch diese Zeitzeugen und weist den systematischen Ort der Makrogewalt in ihren Theorien aus. Abschließend begründet es angesichts der Widersprüche und Schwächen der Theorien die Ambivalenz der Moderne in Bezug auf die Gewalt, wie sie ursprünglich von Zygmunt Bauman entworfen wurde.
Das Buch setzt sich mit dem schwierigen Verhältnis von Moderne und Gewalt auseinander und diskutiert diese Zusammenhänge unter zivilisationstheoretischer Perspektive am Beispiel des Holocaust, des stalinistischen Terrors und der Weltkriege.