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Große Hoffnungen und brüchige Koalitionen
Industrie, Politik und die schwierige Durchsetzung der Photovoltaik. Dissertationsschrift
Ergen, Timur

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Produktbeschreibung

Schriften aus dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Die direkte Sonnenenergienutzung hat seit den 1970er-Jahren einen beachtlichen technischen Fortschritt und große Zukunftshoffnungen hervorgebracht. Doch trotz des hohen Mobilisierungspotenzials in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und der daraus resultierenden großzügigen Förderung blieb die Photovoltaik bis Mitte des letzten Jahrzehnts eine Zukunftstechnologie ohne Marktchancen. Timur Ergen zeigt, dass diese Entwicklung auf Probleme sektoraler Ordnung zurückzuführen ist: In Industrie und Politik kam es wiederkehrend zu Umsetzungsproblemen und Konflikten, die verhinderten, dass die Solartechnik effektiv weiterentwickelt und kontinuierlich unterstützt wurde.
Inhalt

Vorwort 9
Kapitel 1: Entwicklungsprobleme einer fu?nfzigja?hrigen Zukunftsindustrie 11
1.1 Die Standardgeschichte: Nischenaufbau und Pfadkreation 14
1.2 Spielarten des policy feedback 19
1.3 Das Argument in Kurzform 29
1.4 Überblick der Kapitel 37

Kapitel 2: Die Entstehung der solaren Zukunftshoffnung 41
2.1 Sonnenmotoren und das Kohleproblem 42
2.2 Solarunternehmer und das Problem gesellschaftlicher Mobilisierung 47

Kapitel 3: Die langen sechziger Jahre der Photovoltaik 57
3.1 Die Entdeckung der Photovoltaik 58
3.2 Die Suche nach einer Nische 63
3.3 Weltraumprogramme und die neue Entwicklungsstaatlichkeit 69

Kapitel 4: Neue Koalitionen um alte Interessen in der Energiekrise 81
4.1 Politisierung und kultureller Wandel: Soziale Bewegungen, Gesellschaftskritik und Umweltkrise 84
4.2 Politisierung und struktureller Wandel: Ölkrise, Energieunabhängigkeit und Handlungsunfähigkeit 100
4.3 Ein erneuter Anlauf: Photovoltaik und die Energiekrise 114
4.4 Hoffnung auf die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie 145
4.5 Kollektives Handeln und das verfrühte Ende der solaren Transformation 153

Kapitel 5: Koordinierte Industrialisierung in den 1990er-Jahren 173
5.1 Klima-Katastrophe, Tschernobyl und die Wiederentdeckung der ökologischen Technologiepolitik 174
5.2 Technologische Fadenrisse und koordinierte Industrialisierung 187

Kapitel 6: Die Wiederentdeckung des solaren New Deals 221
6.1 Erneute Hoffnungen in der Bundesrepublik 222
6.2 Investitionsrennen, sektorale Kohäsion und die Verfestigung der solaren Zukunftshoffnung 234

Kapitel 7: Kollektivversagen nach der politischen Durchsetzung 257
7.1 Globale Kapazitätsrennen und Industrieverfall 258
7.2 Sektorale Fragmentierung und die Krise des deutschen Förderregimes 266

Kapitel 8: Große Hoffnungen und brüchige Koalitionen 295
8.1 Kollektive Requisiten der Industriepolitik 296
8.2 Industrieordnungen, policy feedback und kontextuelle Generalisierung 312

Abbildungen 323
Tabellen 325
Literatur 327

"Es wurde höchste Zeit, die spannende Geschichte der Photovoltaik in einem Buch zusammenzufassen." (Sonne Wind & Wärme)
Timur Ergen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Gesellschaftsforschung in Köln.
Vorwort
Ursprünglich sollte diese Studie herausarbeiten, wie sich die Solarzelle um die Jahrtausendwende ausgerechnet in Deutschland durchsetzen konnte. Für außergewöhnlich viel radikale Innovation, grundlegende industrielle Transformation, politisch-ökonomische Durchlässigkeit und, das ist nun unstrittig, Sonnenschein ist die Bundesrepublik ja nicht unbedingt bekannt. Je mehr ich mich allerdings mit der Geschichte der Photovoltaik beschäftigte, desto mehr gelangte ich zu der Überzeugung, dass ihre sozialwissenschaftlich interessanten Aspekte nicht so sehr in ihrem plötzlichen Durchbruch, sondern vielmehr in den langfristigen Verlaufsmustern ihrer Entwicklung liegen. Geht man in ihr weit genug zurück, lassen sich aus der Geschichte der Photovoltaik viele allgemeine Lehren ziehen. Sie erlaubt Erkenntnisse zu den Chancen und Grenzen staatlicher Industrieregelung, zur Möglichkeit kontrollierten technologischen Wandels, zur Dynamik industrieller Organisation und letztlich zur Fähigkeit demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften, auf wichtige Probleme unserer Zeit konzertiert zu reagieren.
Selektive historische Betrachtungen mit konzeptuellen Überlegungen zu vermischen ist riskant. Dem historisch informierten Experten könnte mein Buch unvollständig, ja unausgewogen erscheinen, dem Sozialwissenschaftler hingegen übermäßig deskriptiv und wenig streng. Historisch finden sich in ihm zahlreiche beabsichtigte und wahrscheinlich noch zahlreichere unbeabsichtigte blinde Flecken. Konzeptuell schöpft meine Studie aus der detaillierten Untersuchung eines einzelnen Falls über die Zeit - einen kontrollierten Vergleich oder gar ein formales Modell findet man in ihr nicht. Ich hoffe, dass es anders kommt und sich diese Vorgehensweise als Stärke, nicht als Schwäche meines Buchs erweisen wird. Der Historiografie der modernen Sonnenenergienutzung kann meine Untersuchung systematische konzeptuelle Denkanstöße vorschlagen. Dem systematischen Wissen zur sozioökonomischen Organisation soll sie bestimmte Typen von Sequenzen vorführen, die in strengen sozialwissenschaftlichen Modellen nicht vorkommen sollten.
Das vorliegende Buch basiert auf einer gekürzten und überarbeiteten Fassung meiner Anfang 2014 an der Universität zu Köln eingereichten Dissertation. Sie ist im Rahmen meines Promotionsstudiums an der International Max Planck Research School on the Social and Political Constitution of the Economy (IMPRS-SPCE) am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG) in Köln entstanden. Ich kann mir kein intellektuell produktiveres und besser organisiertes Umfeld für eine Promotion vorstellen.
Ich danke zuallererst Jens Beckert, der meine Promotion auf die denkbar beste Weise betreut hat. Während sich meine Arbeit - auf für mich noch immer nicht ganz durchsichtigen Pfaden - von einer Kartellrechtsstudie zu einer Untersuchung der Photovoltaikindustrie entwickelt hat, hatte ich es seiner Unterstützung, seinen kritischen Anmerkungen und seinen Ideen zu verdanken, nicht ein Mal ernsthaft an dem Vorhaben gezweifelt zu haben. Wolfgang Streeck will ich insbesondere dafür danken, dass er mich - leider nur in Teilen erfolgreich - davor bewahrt hat, in der Faszination für meinen Einzelfall zu versinken. Bis in die Verteidigung meiner Dissertation hat er mir dabei geholfen, Transfers herzustellen und sie klar zu formulieren. Kathleen Thelen danke ich für eine äußerst lehrreiche Zeit am Massachusetts Institute for Technology. Wirklich Form angenommen hat meine Studie erst durch lehrreiche Gespräche, Kurse und Workshops in Cambridge. Sigrid Quack und Mark Ebers haben mir über die Jahre mehrmals großzügig bei der Gestaltung des Projekts und bei der Einordnung seiner Ergebnisse geholfen. Beim Verständnis der Entwicklung der Photovoltaik hatte ich die Unterstützung sehr großzügiger Interviewund Gesprächspartner.
Am MPIfG konnte ich über die letzten fünf Jahre mit großartigen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten. Besonders hervorheben

Über den Autor

Timur Ergen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Gesellschaftsforschung in Köln.


Inhaltsverzeichnis



Inhalt



Vorwort 9

Kapitel 1: Entwicklungsprobleme einer fu?nfzigja?hrigen Zukunftsindustrie 11

1.1 Die Standardgeschichte: Nischenaufbau und Pfadkreation 14

1.2 Spielarten des policy feedback 19

1.3 Das Argument in Kurzform 29

1.4 Überblick der Kapitel 37



Kapitel 2: Die Entstehung der solaren Zukunftshoffnung 41

2.1 Sonnenmotoren und das Kohleproblem 42

2.2 Solarunternehmer und das Problem gesellschaftlicher Mobilisierung 47



Kapitel 3: Die langen sechziger Jahre der Photovoltaik 57

3.1 Die Entdeckung der Photovoltaik 58

3.2 Die Suche nach einer Nische 63

3.3 Weltraumprogramme und die neue Entwicklungsstaatlichkeit 69



Kapitel 4: Neue Koalitionen um alte Interessen in der Energiekrise 81

4.1 Politisierung und kultureller Wandel: Soziale Bewegungen, Gesellschaftskritik und Umweltkrise 84

4.2 Politisierung und struktureller Wandel: Ölkrise, Energieunabhängigkeit und Handlungsunfähigkeit 100

4.3 Ein erneuter Anlauf: Photovoltaik und die Energiekrise 114

4.4 Hoffnung auf die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie 145

4.5 Kollektives Handeln und das verfrühte Ende der solaren Transformation 153



Kapitel 5: Koordinierte Industrialisierung in den 1990er-Jahren 173

5.1 Klima-Katastrophe, Tschernobyl und die Wiederentdeckung der ökologischen Technologiepolitik 174

5.2 Technologische Fadenrisse und koordinierte Industrialisierung 187



Kapitel 6: Die Wiederentdeckung des solaren New Deals 221

6.1 Erneute Hoffnungen in der Bundesrepublik 222

6.2 Investitionsrennen, sektorale Kohäsion und die Verfestigung der solaren Zukunftshoffnung 234



Kapitel 7: Kollektivversagen nach der politischen Durchsetzung 257

7.1 Globale Kapazitätsrennen und Industrieverfall 258

7.2 Sektorale Fragmentierung und die Krise des deutschen Förderregimes 266



Kapitel 8: Große Hoffnungen und brüchige Koalitionen 295

8.1 Kollektive Requisiten der Industriepolitik 296

8.2 Industrieordnungen, policy feedback und kontextuelle Generalisierung 312



Abbildungen 323

Tabellen 325

Literatur 327


Klappentext



Die direkte Sonnenenergienutzung hat seit den 1970er-Jahren einen beachtlichen technischen Fortschritt und große Zukunftshoffnungen hervorgebracht. Doch trotz des hohen Mobilisierungspotenzials in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft und der daraus resultierenden großzügigen Förderung blieb die Photovoltaik bis Mitte des letzten Jahrzehnts eine Zukunftstechnologie ohne Marktchancen. Timur Ergen zeigt, dass diese Entwicklung auf Probleme sektoraler Ordnung zurückzuführen ist: In Industrie und Politik kam es wiederkehrend zu Umsetzungsproblemen und Konflikten, die verhinderten, dass die Solartechnik effektiv weiterentwickelt und kontinuierlich unterstützt wurde.




Schriften aus dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln



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