Der deutsche Vernichtungskrieg in der Sowjetunion (1941-1944) spielt in der öffentlichen Wahrnehmung und Erinnerung der Bundesrepublik Deutschland eine marginale Rolle. Zu den blinden Flecken gehören etwa die Politik der 'verbrannten Erde', das Ausmaß der Massenerschießungen von Juden und Jüdinnen, der jüdische Widerstand gegen die 'Endlösung', insbesondere in den Wäldern Weißrusslands, die Dimension der Ermordung der sowjetischen Kriegsgefangenen sowie die konkreten Tatorte und deren damalige und heutige materielle Beschaffenheit.
Diesen Leerstellen widmet sich die vorliegende Publikation. Die Beiträge befassen sich mit der Sichtbarkeit und Nicht-Sichtbarmachung der NS-Verbrechen, dem Zusammenhang von Raum und Erinnerung sowie der Vergegenwärtigung des Vernichtungskriegs im Rahmen von Ausstellungen, Parlamentsdebatten und Schulbüchern.
Alexandra Klei studierte Architektur und promovierte über das Verhältnis von Architektur und Gedächtnis am Beispiel der KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Neuengamme. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg und forscht hier zu jüdischem Bauen zwischen 1945 und 1989 in der Bundesrepublik, der DDR und in Österreich. Möglichkeiten, Grenzen, Räume. Daneben ist sie Lehrbeauftragte am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum, arbeitet und schreibt u.a. zur Architektur der White City Tel Avivs, zu Brutalismus, Holocaust Landscapes sowie zu Erinnerungsorten. Für Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland (Neofelis 2016) erhielt sie im Dezember 2016 den Rosl und Paul Arnsberg-Preis. Zudem gehört sie der Fachredaktion Theorie und Geschichte des Antisemitismus/der Shoah bei Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung an und ist Kuratorin und Redakteurin für den werkraum bild und sinn e.V., einem unabhängigen Ausstellungsprojekt für Fotografie und Videokunst in Berlin.
Katrin Stoll, Dr. phil., studierte Geschichtswissenschaft und Anglistik an der Universität Bielefeld, wo sie 2008 zum Thema "Strafverfahren gegen ehemalige Angehörige der Sicherheitspolizei für den Bezirk Bialystok" promoviert wurde. Sie lebt seit 2009 in Warschau und ist seit einiger Zeit am DHI Warschau tätig, seit 2015 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich "Funktionalität von Geschichte in der Spätmoderne". Zu ihren Forschungsinteressen zählen Holocaust Studies, insbesondere Holocaust-Historiografie und Holocaust Landscapes, Antisemitismus, Strafverfolgung von NS-Gewaltverbrechen in der Bundesrepublik Deutschland, Geschichtspolitik in Polen. Sie hat mehrere Sammelbände herausgegeben, darunter: Personal Engagement and the Study of the Holocaust (Vallentine & Mitchell 2016 (zus. mit Noah Benninga)), 8. Mai 1945. Internationale und interdisziplinäre Perspektiven (Neofelis 2016 (zus. mit Alexandra Klei / Annika Wienert)); Die Transformation der Lager. Annäherungen an die Orte nationalsozialistischer Verbrechen (Tranillegalscript 2011 (zus. mit Alexandra Klei / Annika Wienert)).
Über den Autor
n Alexandra Klei studierte Architektur und promovierte über das Verhältnis von Architektur und Gedächtnis am Beispiel der KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Neuengamme. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg und forscht hier zu jüdischem Bauen zwischen 1945 und 1989 in der Bundesrepublik, der DDR und in Österreich. Möglichkeiten, Grenzen, Räume. Daneben ist sie Lehrbeauftragte am Kunstgeschichtlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum, arbeitet und schreibt u.a. zur Architektur der White City Tel Avivs, zu Brutalismus, Holocaust Landscapes sowie zu Erinnerungsorten. Für Jüdisches Bauen in Nachkriegsdeutschland (Neofelis 2016) erhielt sie im Dezember 2016 den Rosl und Paul Arnsberg-Preis. Zudem gehört sie der Fachredaktion Theorie und Geschichte des Antisemitismus/der Shoah bei Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung an und ist Kuratorin und Redakteurin für den werkraum bild und sinn e.V., einem unabhängigen Ausstellungsprojekt für Fotografie und Videokunst in Berlin.
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n Katrin Stoll, Dr. phil., studierte Geschichtswissenschaft und Anglistik an der Universität Bielefeld, wo sie 2008 zum Thema "Strafverfahren gegen ehemalige Angehörige der Sicherheitspolizei für den Bezirk Bialystok" promoviert wurde. Sie lebt seit 2009 in Warschau und ist seit einiger Zeit am DHI Warschau tätig, seit 2015 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich "Funktionalität von Geschichte in der Spätmoderne". Zu ihren Forschungsinteressen zählen Holocaust Studies, insbesondere Holocaust-Historiografie und Holocaust Landscapes, Antisemitismus, Strafverfolgung von NS-Gewaltverbrechen in der Bundesrepublik Deutschland, Geschichtspolitik in Polen. Sie hat mehrere Sammelbände herausgegeben, darunter: Personal Engagement and the Study of the Holocaust (Vallentine & Mitchell 2016 (zus. mit Noah Benninga)), 8. Mai 1945. Internationale und interdisziplinäre Perspektiven (Neofelis 2016 (zus. mit Alexandra Klei / Annika Wienert)); Die Transformation der Lager. Annäherungen an die Orte nationalsozialistischer Verbrechen (Tranillegalscript 2011 (zus. mit Alexandra Klei / Annika Wienert)).
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Klappentext
Der deutsche Vernichtungskrieg in der Sowjetunion (1941-1944) spielt in der öffentlichen Wahrnehmung und Erinnerung der Bundesrepublik Deutschland eine marginale Rolle. Zu den blinden Flecken gehören etwa die Politik der ,verbrannten Erde', das Ausmaß der Massenerschießungen von Juden und Jüdinnen, der jüdische Widerstand gegen die ,Endlösung', insbesondere in den Wäldern Weißrusslands, die Dimension der Ermordung der sowjetischen Kriegsgefangenen sowie die konkreten Tatorte und deren damalige und heutige materielle Beschaffenheit.
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Diesen Leerstellen widmet sich die vorliegende Publikation. Die Beiträge befassen sich mit der Sichtbarkeit und Nicht-Sichtbarmachung der NS-Verbrechen, dem Zusammenhang von Raum und Erinnerung sowie der Vergegenwärtigung des Vernichtungskriegs im Rahmen von Ausstellungen, Parlamentsdebatten und Schulbüchern.
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