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'Kampf gegen Gespenster'
Die Radio-Essays Wolfgang Koeppens und Arno Schmidts im Nachtprogramm des Süddeutschen Rundfunks als kritisches Gedächtnismedium
Warner, Ansgar

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Produktbeschreibung

Prominente Zeitgenossen wie Theodor W. Adorno und Max Bense plädierten in der Nachkriegszeit lautstark für den Essay als Mittel der Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemen.nZu den 'Aushängeschildern' der Radio-Essay-Redaktion gehörten die Schriftsteller Wolfgang Koeppen und Arno Schmidt. Im Nachtprogramm des Stuttgarter Senders führten sie den essayistischen Kampf gegen die Gespenster der NS-Vergangenheit ebenso wie gegen die Gespenster der bundesrepublikanischen Gegenwart. In dieser Studie werden erstmals ausgewählte Radio-Essays beider Autoren vergleichend gegenübergestellt

Über den Autor

Ansgar Warner studierte Germanistik und Geschichts-wissenschaft an der Freien Universität Berlin. 2002-2005 Teilnahme am »Internationalen Promotionsprogramm Literatur- und Kulturwissenschaften« (IPP) der Justus-Liebig-Universität Gießen, 2006 Promotion zum Dr. phil an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zur Zeit Post-Doktorand im DFG-Graduiertenkolleg »Transnationale Medienereignisse«. Veröffentlichungen zum Werk von Wolfgang Koeppen und Arno Schmidt, zur massenmedialen Propaganda der 1930er Jahre in Deutschland und Spanien sowie zur westdeutschen Gegenwartsliteratur.


Inhaltsverzeichnis

* Vorwort
* Einleitung
* 1. Medientheoretische Aspekte des Radio-Essays
* 1.1 Die Debatte über den Essay in der frühen Nachkriegszeit
* 1.2 Aktuelle Theorieansätze zum Essay
* 2. Mediengeschichtliche Aspekte des Radio-Essays
* 2.1 Die Entstehung von Hörspiel, Feature und Radio-Essay
* 2.2 Radio-Essay und Feature als non-fiktionale Sendeformate im deutschen Nachkriegsrundfunk
* 2.3 Das Kulturprogramm des SDR im Spannungsfeld ambitionierter Radiokunst und populärer Unterhaltung
* 2.4 Alfred Andersch und die Radio-Essay-Redaktion des Süddeutschen Rundfunks
* 2.5 Der Radio-Essay und die spezifische Rolle der Schriftsteller im medialen System der 1950er Jahre
* 3. Koeppens und Schmidts Radio-Essays im medialen-, Kommunikations- und Werkzusammenhang
* 3.1 Koeppen und Schmidt im Literaturbetrieb der frühen Nachkriegszeit
* 3.2 Bedeutung der Massenmedien im werkbiographischen Zusammenhang
* 3.3 Formale Gestaltung und Produktion der Radio-Essays
* 3.4 Mediencharakter und Kommunikationszusammenhang der Radio-Essays
* 3.5 Kommunikationszusammenhang und politischer Charakter der Radio-Essays
* 4. Vergleichende Analysen ausgewählter Radio-Essays
* 4.1. Das kulturelle Gedächtnis und die Kontinuität von Faschismus, Militarismus und Nationalismus
* 4.1.1 »Kampf gegen Gespenster«: Spanien zwischen Bürgerkrieg und Kaltem Krieg in Wolfgang Koeppens Radio-Essay >Ein Fetzen von der Stierhaut< (1955)
* 4.1.2 Zwischen Allegorese und Ideologiekritik: Arno Schmidts Auseinandersetzung mit Wilhelm Friedrich von Meyerns Bibel der Diktatoren (Radio-Essay >Dya Na Sore. Blondeste der Bestien<, 1957)
* 4.2. Von der Refunktionalisierung des kulturellen Gedächtnisses zur meta-medialen Erinnerungskritik
* 4.2.1 »Kein vaterländisches Panorama«: Räumliche Inszenierung biographischer Erinnerung in Wolfgang Koeppens Radio-Essay >Neuer römischer Cicerone< (1957)
* 4.2.2 Die »panoramic novel« als Strategie der subjektiven Gegengeschichtsschreibung. Arno Schmidts Radio-Essay >Hundert Jahre: Einem Manne zum Gedenken< (1959)
* 4.2.3 Auf dem Weg zum metakommunikativen Gedächtnis
* 4.3. Eine Übung in Toleranz - Vorstöße in die Tabuzonen der Diskussionsgesellschaft der frühen Nachkriegszeit
* 4.3.1 »Und die Hölle auf Erden? Ist sie ein geographisch zu erfassender Ort?« Wolfgang Koeppens Radio-Essay >Herr Polevoi und sein Gast< (1957) als Testfall ambivalenter Gegenwartsbeschreibung
* 4.3.2 »Gott bewahre einen Autor vor solchen Freunden!« Arno Schmidts Auseinandersetzung mit Gustav Frenssen (Radio-Essay >Ein unerledigter Fall. Zum 100. Geburtstag von Gustav Frenssen<, 1963)
* Literaturverzeichnis


Klappentext

Prominente Zeitgenossen wie Theodor W. Adorno und Max Bense plädierten in der Nachkriegszeit lautstark für den Essay als Mittel der Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemen. Als "kritische Form par excellence" versprach der Essay konsequente Ideologiekritik, und durch seine rhetorische Dynamik zugleich eine neue Qualität der Kommunikation. Doch was war im "drahtlosen Zeitalter" die angemessene mediale Form des Essayismus? Im Süddeutschen Rundfunk entwickelte Alfred Andersch Mitte der 1950er Jahre als Antwort auf diese Frage das neue Sendeformat "Radio-Essay". Es sollte ermöglichen, "politische, soziale und geistige Probleme, Länder und Landschaften, ja selbst psychologische, soziologische und historische Phänomene im Funk darzustellen".
Zu den >Aushängeschildern< der Radio-Essay-Redaktion gehörten die Schriftsteller Wolfgang Koeppen und Arno Schmidt. Im Nachtprogramm des Stuttgarter Senders führten sie den essayistischen Kampf gegen die Gespenster der NS-Vergangenheit ebenso wie gegen die Gespenster der bundesrepublikanischen Gegenwart. In dieser Studie werden erstmals ausgewählte Radio-Essays beider Autoren vergleichend gegenübergestellt. Der Radio-Essay wird dabei als kritische Gedächtnisgattung verstanden, deren Methodenrepertoire nicht nur die Enttrümmerung des nationalen kulturellen Gedächtnisses ermöglichte, sondern auch die Demontage von Propaganda-Sterotypen des Kalten Krieges. In Abgrenzung zu bisherigen Ansätzen beschreibt diese Studie den Radio-Essay als moderne massenmediale Form, die spezifisch an die Kommunikationssituation im Rundfunk angepaßt ist.



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